"So erfreulich es ist, dass die Zahl der registrierten Arbeitslosen unter drei Millionen gesunken ist, kann die offizielle Statistik nicht darüber hinweg täuschen, dass tatsächlich rund 4,5 Millionen Menschen einen  Arbeitsplatz suchen. Zudem zeichnen sich viele der neuen Arbeitsplätze durch ein hohes Maß an Unsicherheit aus - ohne dass die neuen Jobs prekär sein müssten. Sie bieten den Beschäftigten vielfach keine verlässliche Lebensperspektive, sondern treiben sie in Leiharbeit, Befristungen und Niedriglöhne", kritisierte Bsirske.

Es sei zudem kein Selbstläufer, dass der Beschäftigungsaufbau zu einer Stärkung des privaten Konsums führe und so einen dringend nötigen Beitrag zur Stabilisierung des Wirtschaftswachstums leiste. Schon im letzten Aufschwung 2005 bis 2008 hätten sich Beschäftigungsaufbau und Lohnentwicklung entkoppelt. So seien zwar eine Million neue Jobs entstanden, gleichzeitig sei aber die preisbereinigte Bruttolohnsumme um 1,5 Prozent geschrumpft.

"Die soziale Balance lässt sich nur bewahren, wenn Menschen von einer Vollzeitbeschäftigung auch leben können. Deshalb brauchen wir spürbare Lohnerhöhungen, einen gesetzlichen Mindestlohn auf dem Niveau unserer westeuropäischen Nachbarn - also von 8,50 Euro - und die gleiche Bezahlung von Leiharbeitern und Stammbeschäftigten", forderte Bsirske.
 

V.i.S.d.P.:

Christoph Schmitz
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