Obwohl bereits der erste Spatenstich für die Ostseeautobahn A20 getan ist, geht der Widerstand gegen dieses Projekt weiter. Nicht nur Natur- und Umweltschutzargumente sprechen gegen dieses neuerliche Monument des Autowahns, auch strukturpolitisch sind für Mecklenburg-Vorpommern vor allem Nachteile zu erwarten. Studien haben längst gezeigt, daß die Erschließung des Landes für LKW und PKW vor allem der stärkeren Konkurrenz aus dem Westen nutzen und die Abwanderung in die Zentren verstärken wird.
Einige besonders hartnäckige Mecklenburger haben daher in dem Dörfchen
Breechen unweit Greifswald ein Hüttendorf auf der geplanten Trasse
errichtet. Dem droht jetzt die Räumung. Die Wiecker Pflanzenproduktion
Gützkow, auf deren Breechener Grundstück das Hüttendorf
steht, wurde jetzt vom Landrat aufgefordert, die
Räumung zu veranlassen. Dagegen hatte das Unternehmen Widerspruch
eingelegt. Denkbar sei nun die Ausführung im Wege einer Ersatzvornahme
durch die Behörden, so Landrat Kautz. Die Hüttendorfbewohner
haben angekündigt, sich im Falle der Zwangsräumung passiv zu
wehren. (wop)