„Der 24. September 1995 ist ein historisches Datum der Elektrifizierung in Schleswig-Holstein. 7.000 Strommasten stehen, und 570 Kilometer Fahrdraht sind gespannt. Die Strecke Hamburg-Kiel wird als erste elektrifizierte Strecke in Schleswig-Holstein in Betrieb genommen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Kieler Landesregierung. Als erste Fahrgäste der Elektro-Bahn stiegen am letzten Sonntag Ministerpräsidentin Heide Simonis und Wirtschaftsminister Peer Steinbrück ein.

Die Landesregierung setzt auf die Elektrifizierung und den Ausbau des gesamten Schienenverkehrs in Schleswig-Holstein, um „das Verkehrsaufkommen im Jahr 2000 bewältigen zu können“. Anfang 1996 solle bereits die 2. Strecke Neumünster-Flensburg elektrifiziert in Betrieb gehen. Als weitere Strecken sind u.a. HH-Lübeck-Travemünde, Elmshorn-Itzehoe sowie Kiel-Lübeck geplant. Insgesamt 520 Millionen Mark sind für die Elektrifizierung aufgewendet worden. Das Land hat sich von 1991 bis 1994 mit 150 Millionen Mark an diesen Kosten beteiligt. Der Bund hat im gesamten Zeitraum 114 Millionen Mark für die Elektrifizierung in Schleswig-Holstein gezahlt.

Nicht alle sind mit der Umstellung der Bahn auf Strom einverstanden. 1993 bewirkte der Landesnaturschutzverband beim Oberverwaltungsgericht Schleswig einen vorläufigen Baustopp. Zur Zeit liegen noch 3 Klagen gegen die Bahnstromleitungen wegen Elektrosmog vor. (bam)