Kommunalplanung durch Ladenschlußpläne in Gefahr

In einer Meldung aus München im Informationsblatt Linke Kommunalpolitik (17/1995) heißt es:

„Der deutsche Gewerbeverband Bayern sieht durch eine mögliche Änderung des Ladenschlußgesetzes nach den Vorschlägen des Ifo-Instituts den kleinflächigen Einzelhandel in seiner Existenz gefährdet.“

Vom bestehenden „Langen Donnerstag“ profitierten in erster Linie Warenhäuser in der Innenstadt und Märkte „auf der Grünen Wiese“. Durch den wachsenden Einfluß der großen Handelsketten konzentrierten sich Subzentren am Stadtrand. Dadurch würden vor allem die Bemühungen und Erfolge bei der Beschränkung von Einzelhandelsgroßprojekten im Rahmen von Raumordnungsverfahren der vergangenen Jahre zunichte gemacht.

Der Ifo-These, daß 50.000 zusätzliche Arbeitsplätze zu erwarten seien, hält der Gewerbeverband entgegen, daß der großflächige Einzelhandel mit 30 bis 50% weniger Personal als der Facheinzelhandel auskomme. Die großen Handelsketten hätten darüber hinaus nur noch wenige Fachkräfte, die Aushilfskräfte anlernten und beaufsichtigten. Auch das hat Folgen für die Kommunen: „Geringere Verdienste wegen der Qualifikation der Mitarbeiter bedeuten aber Steuerverluste für die Gemeinden. (Quelle: SZ 20.8.95)“ (brg)