Dokumentiert:

Aufruf der nationalen Studierenden-Koordination

Wir, Delegierte der Vollversammlungen der streikenden Universitäten (nach den heutigen Demonstrationen mit vielen Zehntausenden DemonstrantInnen in ganz Frankreich), stellen fest, daß die vielfältigen Probleme, vor denen die StudentInnen stehen, sich durch Fehlentscheidungen der verschiedenen Regierungen verschärfen: durch den Rückzug des Staates aus dem Öffentlichen Dienst im allgemeinen und aus der Bildung im besonderen.

Heute warten auf die meisten von uns, die die Universitäten verlassen, Arbeitslosigkeit und unsichere Lebensbedingungen. Doch die Probleme von sozialer Sicherung und Beschäftigung treffen nicht nur die Studenten, sie treffen die ganze Bevölkerung.

Deshalb haben wir uns entschieden:
- uns an den Mobilisierungen zu beteiligen
- am 30. November in Paris zu demonstrieren
- die Bewegung auszuweiten bis hin zum Generalstreik
- am Streik und an den Demonstrationen des 24. November teilzunehmen.

Wir laden die SchülerInnen, den Lehrkörper und das Verwaltungspersonal des Bildungswesens ein, sich unserem Kampf anzuschließen.

Wir wiederholen gegenüber der Regierung unsere unverzichtbaren Forderungen: Notkredite für die Universitäten in Höhe von zwei Milliarden Francs; ein gesetzlich abgesichertes Haushaltsprogramm mit wachsenden Krediten, um wirklich auf die Bedürfnisse der Universitäten zu antworten, und zwar langfristig (...)

Paris, 21. November 1995.