„Mölln nach Mölln“

Fotodokumente 3 Jahre nach dem Morden

„Mölln nach Mölln“ ist der Titel einer Fotoausstellung, die bis zum 5. Dezember im Kulturladen „Leuchtturm“ in Kiel-Friedrichsort vorgestellt wurde. Mit der Reportage will der Fotograf Andreas Walle „Reaktionen einer Kleinstadt auf rassistische Gewalt“ dokumentieren. Walle war zum Zeitpunkt der Morde Krankenpfleger auf der Pflegestation des Ratzeburger Krankenhauses, auf der die Überlebenden aufgenommen worden waren. Diese einschneidende Erfahrung veranlaßte ihn, die Ereignisse und Entwicklungen in Mölln zu beobachten, zu dokumentieren und zu kommentieren.

Dazu Dieter Boßmann vom Bildungswerk „anders lernen e.V.“ (Eckernförde), das die Ausstellung organisiert hat: „Die Fotoreportage will die Erinnerung an die Morde von Mölln wachhalten, wie es dazu kam und was danach geschah. Sie will aber auch Mut machen, sich auf Fremde und Fremdes einzulassen, vor allem einen Beitrag gegen den Rassismus in unserer Gesellschaft leisten.“

Der Fotoautor Wolle reiste seit 1985 regelmäßig in die Türkei und begann während seiner Reisen, sich mit dem Medium Fotografie zu befassen. Seit 1990 konzentrierte er sich auf Reportagen und Schwarz-Weiß-Fotografie. Neben der Erstellung der Dokumentation war Walle im Möllner Verein „Miteinander leben“ aktiv, der das Zusammenleben aller Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt fördern will. Einen Schwerpunkt seiner Reportage bilden daher die Aktivitäten dieses Vereins. Ansprechpartner für Bildmaterial und Informationen zur Ausstellung ist Dieter Boßmann vom Bildungswerk „anders leben“, Jungfernstieg 69, 24340 Eckernförde, Tel.: 04351-5311.

(bam)