Horst Kistner – Ausbeuter, Miethai, Menschenverächter, Umweltverschmutzer – DVU-Mitglied

Historie

Im Jahre 1971 übernahm der Dipl.-Volkswirt Horst Kistner den „Maschinenbaubetrieb Spernagel“. Dieser wurde 1945 von Dipl.-Ing. Robert Spernagel als Betrieb für Sondermaschinenbau gegründet. Durch die Übernahme firmierte der Betrieb unter dem neuen Namen „GEMABAU (Gesellschaft für Maschinenanlagen mbH)“. Betriebsleitung und 35 Mitarbeiter wurden ebenfalls übernommen. Im Jahre 1981 Übernahme der Firma „Heinz Scheller Zahnräder“ in Mielkendorf. Nach 3 Monaten Konkurs, Entlassungen von ca. 25 Mitarbeitern. Gründung der „Scheller Zahnräder- und Maschinenbau GmbH“.
Im Jahre 1983 wird die Firma GEMABAU von Rendsburg, Elefantenstraße nach Borgstedt, Torfweg in die ehemalige Produktionshalle des „Spannbetonwerks Schleswig-Holstein“ verlegt.

Umsatz und Beschäftigte

Bis zum Jahr 1989 Entwicklung der Zahl der Beschäftigten auf 70 und der Umsätze auf ca. 4 Mio. DM. 5 Jahre später nur noch 20 Beschäftigte bei 1 Mio. DM Jahresumsatz. Mitte 1995 befinden sich noch 2 Beschäftigte in der Firma, die Umsätze sind negativ.

Eigentumsverhältnisse

Ab 1971, mit Gründung der „GEMABAU mbH“ geht die Firma „Spernagel Präzisionsmaschinen“ in den Besitz von Horst Kistner über. Übernahme der „GEMABAU“ durch die „PHOENIX Maschinenbau GmbH“, Eigentümer ist Horst Kistner. Die Firma „Heinz Scheller Zahnräder“ wird aufgekauft und neugegründet als „Scheller Zahnräder und Maschinenbau GmbH“, im Besitz von Horst Kistner. „GEMABAU“ und „SCHELLER“ sind Organgesellschaften der „PHOENIX“ als Organträger. 1988 werden die Gesellschaftsanteile auf die „Th. Kistner, Industrie Beteiligungen GmbH“ übertragen, Eigentümer Horst Kistner. GEMABAU und SCHELLER bilden Organgesellschaften.

Aktuelle Situation

Zum Jahresende 1994 kündigt der Betriebsleiter mit weiteren Beschäftigten und gründet einen eigenen Maschinenbaubetrieb. Ein ehemaliger Gesellschafter (70-jährig) wird Mitte 1995 als Geschäftsführer der GEMABAU eingesetzt, ein Schlosser ohne weitere Qualifikation zum Fertigungsleiter ernannt. Mit Neueinstellungen soll der Betrieb wieder in Gang gebracht werden.

Im Laufe von 2-3 Monaten werden ein Techniker, ein Meister sowie Dreher, Fräser, Schlosser, Schweißer und Bohrwerker eingestellt. Der Schweißer wird mit einem Stundenlohn von 17,50 DM eingestellt. Dies entspricht noch nicht einmal dem gültigen Tarifvertrag. Dem Techniker werden nach 8 Wochen neue Aufgaben zugeteilt, ohne arbeitsvertragliche Neuregelung. Da er dies nicht akzeptiert, folgt die Entlassung. Einer der Fräser wird mit der Qualifikation eines Maschinenbauingenieurs eingestellt. Aus der anfänglichen 1 Woche zur Erprobung wurden 10. Und dies ohne Arbeitsvertrag zu einem Stundenlohn von 10 DM. Die Auszahlung dieses Geldes geriet bei Herrn Kistner jede Woche zu einem Gnadenakt. Das „Verbrechen“ des Mannes: Er ist Spätaussiedler aus der Ukraine. Für einen Dreher braucht Herr Kistner nur ganze 5 DM zu zahlen. Der Mann wird gefördert weil er schwerhörig ist.

Alle neueingestellten Mitarbeiter wurden über das Arbeitsamt eingestellt. Sie waren längere Zeit arbeitslos. Für den Gnadenakt der Einstellung beantragte und erhielt Herr Kistner einen Einarbeitungszuschuß vom Arbeitsamt. Ein Schlosser wird mit der Maßgabe einer innerbetrieblichen Umschulung zum Bohrwerker eingestellt, ohne Festlegung eines Ausbildungsprogrammes.

Der eingestellte Meister soll die Ausbildung von 3 Auszubildenden übernehmen. Es bestanden weder ein Ausbildungsplan, noch die Räumlichkeiten und Mittel für die Ausbildung. Herr Kistner hatte den Meister noch nicht einmal als Ausbilder bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) angemeldet. Nach Überprüfung durch die IHK wurde Herrn Kistner die Ausbildungserlaubnis entzogen.

Nachdem im September ’95 sowohl der Geschäftsführer als auch der Fertigungsleiter gekündigt haben, werden für diese Positionen 4 Dipl.-Ingenieure als Praktikanten eingestellt. Während er an einen 1500 DM zahlt, bekommen die 3 anderen keinen Pfennig. Aber Herr Kistner erhält vom Arbeitsamt einen Einarbeitungszuschuß.

Arbeitsbedingungen, Arbeitssicherheit

Der größte Teil der vorhandenen Maschinerie stammt aus den 50er Jahren und weist schwere Schäden auf. Lange Fertigungszeiten und mangelhafte Ausführung sind das Ergebnis. Termine werden nicht eingehalten, Teile müssen nachgearbeitet werden, und Auftraggeber kommen nicht wieder. Ebenso chaotisch – defektes bzw. nicht vorhandenes Werkzeug, defektes und ungenaues Meßzeug. Meßmittel konnten teilweise nicht mehr abgelesen werden weil die Fertigungshalle nicht ausreichend beleuchtet war, defekte Lampen wurden nicht erneuert. In der Schweißerei fehlte die Schutzkleidung, die Schweißrauchgase wurden nur mangelhaft ohne Filter abgesaugt. Bleidämpfe, die beim Gießen von Formen auftreten, wurden nicht abgesaugt. Holzpritschen, die das Stehen auf den Metallspänen verhindern sollen, sind teilweise zu klein, defekt oder unterschiedlich hoch und sind damit eine ständige Stolpergefahr. Der Hallenboden ist im Bereich der Maschinen mit Kühlschmiermitteln durchzogen und somit besteht ständig Rutschgefahr. Da das Öl an den Verzahnungsmaschinen mangelhaft aufgefangen wird, sickert es im Beton bereits in die Schweißerei. Eine erhöhte Brandgefahr ist gegeben. Die vorhandenen Kräne durften garnicht betrieben werden, da die Bremsen versagten, der TÜV-Stempel war nur auf Vorbehalt der notwendigen Reparatur angebracht worden. Spritzlackierarbeiten wurden ohne Genehmigung und mit großen gesundheitlichen Risiken für die Beschäftigten durchgeführt.

Die Hallentemperatur sank im Herbst und im Winter trotz eingeschalteter Heizung auf unter 18 Grad. Um in der Halle einen Luftaustausch zu ermöglichen standen vom Frühjahr bis zum Herbst die Kippfenster offen. Dadurch hatten sich Schwalben eingenistet. Verkotete Maschinen und Arbeitstische waren die Folge und somit eine gesundheitliche Gefährdung für die Beschäftigten. Gesundheitsschutz ist an den Flach- und Rundschleifmaschinen kein Thema. Schleifstäube wirbeln in die Halle und somit in die Atemluft, die Schleifschlämme werden nicht als Sondermüll entsorgt. Ebenso entspricht die Entsorgung verbrauchter Kühlschmiermittel und Öle nicht den Umweltbestimmungen. Auch das Außengelände ist mit Schadstoffen belastet.

Kistner als Vermieter

Herr Horst Kistner ist Besitzer mehrerer Häuser in Rendsburg. Insgesamt verfügt er über 500 Wohneinheiten. Mängel in den Wohnungen sind an der Tagesordnung.

Menschen die sich gegen all dies zur Wehr setzen, sei es als Arbeiter in seinem Betrieb, sei es als Mieter seiner Wohnung, sind nach Aussage von Herrn Kistner „Pack“. So zeigt sich ein Weltbild das menschenverachtend ist. Deshalb ist es dann auch kein Wunder, daß er von dem Vorsitzenden der faschistischen „Deutschen-Volks-Union“ (DVU) um Unterstützung im Landtagswahlkampf gebeten wird. Als Mitglied wird ihm das Verpflichtung sein. (Autor ist der Red. bekannt).