KWG sahnt ab

Der Kieler Mieterverein ist sauer auf die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft KWG. „Unter den großen Anbietern in Kiel ist die KWG diejenige, die mit Abstand die höchsten Betriebskosten verursacht“, lautet der Vorwurf des Vereins, den er in seiner Mitgliederzeitschrift erhebt. Das sei schon vor einem Jahr festgestellt worden. Man habe seinerzeit die Stadt aufgefordert, die Geschäftsführung ihres Unternehmens „an die Kandare“ zu nehmen, geändert habe sich jedoch nichts.

Das kam heraus, als der Mieterverein kürzlich im Auftrag einiger Mitglieder die 94er Betriebskosten der kommunalen Gesellschaft überprüfte. Die KWG blieb nicht nur in einigen Fällen Belege für die von ihr behaupteten Kosten schuldig. Eine ganze Reihe der von ihr in Rechnung gestellten Ausgaben haben mit Betriebskosten schlichtweg nichts zu tun.

Z.B. sind die Hausmeister nach Ansicht des Vereins zu 80% mit Verwaltungs- und Reparaturarbeiten beschäftigt. Die Mieter müßten also über die Betriebskosten einen Teil der Wohnungsverwaltung finanzieren. Auch für die Pflege der Baulandreserve der Gesellschaft und für das Fällen von Bäumen werden sie zur Kasse gebeten, das ganze als Gartenpflege getarnt. Offen rechtswidrig wird den Mietern auch die Reinigung der Dachrinnen aufgehalst, obwohl Gerichte längst festgestellt haben, daß dies nicht zulässig ist.

Der Mieterverein fordert seine Mitglieder auf, die Betriebskostenabrechnungen in Zukunft sehr genau zu prüfen und nur unter Vorbehalt zu zahlen.

(wop)