Protest gegen Sprengungen der Bundesmarine vor Schönhagen

Trotz des Protestes von Fischern und Naturschützern zündete die Bundeswehr am 29.7. eine 500-Kilo-TNT-Grundmine im Sperrgebiet vor Schönhagen, nördlich der Eckernförder Bucht. Nach einer 30 Meter hohen Fontäne folgte eine graue doppelt so hohe. Ein kräftiger Ruck ging durch das Forschungsschiff „Aldebaran“, das außerhalb des Sperrgebiets lag.

Diese Sprengung fällt mitten in die Schonzeit für Dorsche. Der Vorsitzende des Landesfischereiverbandes protestierte beim Bundesverteidigungsministerium gegen die Sprengung: „Während die Fischerei in der Schonzeit auf den Dorschfang verzichtet, kann nicht auf der anderen Seite gesprengt werden“, kritisiert Vorsitzender Lorenz Marckwardt. Durch die Detonation könnten Fische und ihr Nachwuchs vernichtet werden, befürchtet er. Im Frühjahr vor zwei Jahren habe es größere Heringsschwärme erwischt. Eine einstweilige Verfügung gegen Sprengungen außerhalb der Sperrgebiete hatten die Fischer erfolgreich durchgeboxt.

Die Schutzstation Wattenmeer und die Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere fordern unterdessen die Ausweisung von „Sondergebieten“ für Kleinwale. Die ca. 400 Kleinwale, die im Bereich der Kieler Bucht ihre „Kinderstube“ haben, reagieren empfindlich gegen Lärm, da sie sich im Wasser über Sonar verständigen. Die Sprengung steht im krassen Gegensatz zum von der Bundesregierung unterzeichneten Abkommen zum Schutz der Kleinwale in Nord- und Ostsee. Da weitere Sprengungen beabsichtigt sind, z.B. die „Ansprengung der Fregatte Mecklenburg-Vorpommern“ ist eine Vertreibung der Wale zu befürchten.

Insgesamt spricht alles dafür, den Protest gegen die Sprengungen fortzusetzen und das Sperrgebiet endlich zu beseitigen, denn es schädigt die Natur, die Wale und den Fischbestand und belästigt zahlreiche Menschen, die Wassersport- und Erholungsgebiete bei Schönhagen, wie auch Kinder- und Jugendheime.

(uws)