Uran-Geschosse

Fünf Jahre ist es her, daß die „zivilisierte“ Welt einen mörderischen Krieg gegen den Irak führte. Ein Exempel sollte statuiert werden. 115.000 Zivilisten und 150.000 irakische Soldaten mußten mit ihrem Leben dafür Zahlen, daß man im reichen Norden auch weiterhin wertvolle Ressourcen verschleudern und das Klima aufheizen kann.

Für die USA und ihre Verbündeten (darunter auch Deutschland, daß 17 Milliarden DM für diesen Krieg ausgab) handelt es sich nicht nur um eine Machtdemonstration sondern auch um eine Waffenschau. Der Einsatz neuester Mordtechnologie wirkte sich äußerst verkaufsfördernd aus.

U.a. setzten die US-Army zum ersten Mal mit Uran ummantelte Granaten ein, die wegen der besonderen Schwere dieses radioaktiven Metalls eine bisher nicht erreichte Reichweite und Durchschlagskraft haben. Verwendet wird für diese Innovation abgereichertes Uran, ein Abfallprodukt der Atomindustrie. So war denn der Golfkrieg auch ein Beitrag zur Lösung nuklearer Entsorgungsprobleme. Mehre hundert Tonnen liegen jetzt im Südirak herum und gefährden Menschenleben. Experten schätzen, daß das flächendeckend verteilte radioaktive Material einige hunderttausend Opfer fordern wird.

Prof. Siegwart-Horst Günther, der mehre Medikamententransporte in das zerstörte Land organisierte und an der Universität von Bagdad als Gastdozent lehrt, wurde im Rahmen seiner Arbeit auf das Problem aufmerksam. Vor kurzem legte er eine Dokumentation der Folgen dieser modernen Art der Kriegführung vor. (wop)

Siegwart-Horst Günther: „Uran Geschosse:  Schwerbeschädigte Soldaten, mißgebildete Neugeborene, sterbende Kinder - Eine Dokumentation der Folgen des Golfkrieges, 1993-1995“, Freiburg (Breisgau), Ahriman Verl. 1996.