Rat für Butterfahrten

Auf Antrag der CDU spricht sich die Ratsversammlung für den Erhalt des „Duty-Free-Handels“ aus. Im Rahmen der „Harmonisierung“ des EU-Binnenmarktes soll diese Möglichkeit des zollfreien Einkaufens zum 1. Juli 1999 abgeschafft werden. Der schleswig-holsteinische Landtag hatte im Dezember letzten Jahres eine ähnliche Resolution einstimmig beschlossen. Stadtrat Kirschnik (CDU) warnte vor den ökonomischen Folgen der geplanten Neuregelung. Das funktionsfähige Transportsystem auf den Fährlinien nach Dänemark (Bagenkog) und Schweden (Göteborg) wäre betroffen. Dagegen wird die Color-Line zu den Gewinnern dieser Neuregelung zählen. Tatsächlich erfolgt über die Umsätze im Duty-Free Geschäft und den Bordverzehr eine Quersubventionierung sowohl der Passagier- als auch der Frachtpreise auf den entsprechenden Fährlinien.

Die Bündnisgrünen stimmten der Resolution nur mit dem Hinweis zu, daß die jetzige Form des Duty-Free für die weitere Zukunft so nicht haltbar sei. Es sei nicht sinnvoll „Alkohol und Zigaretten billig erwerben zu können“, so Fraktionsvorsitzender Oschmann. Er untermalte diese Aussage mit dem Bild von hilflosen Menschen, „die von den Butterdampfern heruntertorkeln“. (usch)