Iran: Kundgebung angegriffen

Im Iran spitzt sich der Konflikt zwischen den Erdölarbeitern und dem Staat zu. Am 16.2. wurde eine Kundgebung Teheraner Arbeiter vor dem Erdölministerium, an der auch Vertreter aus dem ganzen Land teilnahmen, von bewaffneten Kräften (sogenanten „Wächtern der Revolution“) angegriffen. Nach Angaben des Vereins Iranischer Arbeitsemigranten und Flüchtlinge Hannover wurde Tränengas eingesetzt und in die Menge geschossen. Andere Quellen sprechen davon, daß in die Luft geschossen wurde. Über etwaige Tote und Verletzte ist bisher nichts bekannt. Mehrere Hundert Menschen wurden festgenommen und in ganz Teheran Hausdurchsuchungen durchgeführt. Die Arbeiter der vier Teheraner Raffinerien, des Ölvertriebs, der Pipelines und der nationalen Gasgesellschaft traten daraufhin in den Streik, um die Freilassung ihrer Kollegen zu fordern. Über dessen Verlauf gibt es bisher keine Nachrichten.

Schon am 6. Januar war in Teheran eine landesweite Versammlung von Delegierten aus den verschiedenen Raffinerien von Militäreinheiten überfallen und aufgelöst worden. Auf der Versammlung sollte versucht werden, eine unabhängige Gewerkschaft zu gründen. Einige Teilnehmer waren festgenommen und nach einer Woche wieder freigelassen worden. Danach hatte es Gespräche zwischen Arbeitervertretern und dem Erdölministerium gegeben, die ergebnislos abgebrochen wurden. Neben freien Gewerkschaften fordern die Arbeiter vor allem Tarifverträge und Verbesserung der Arbeitsbedingungen. (wop)

Protestfaxe an: Iranische Botschaft 0228-374282, Kopie an: Kommunistische Partei Irans Fax: 0044-0181-2482658