Legalize it!

In einem von der rosa-grünen Mehrheit zurückgewiesenen Antrag forderte die Ratsfraktion der CDU, Kiel nicht zur Modellregion für die Freigabe weicher Drogen zu machen. Stattdessen, so der Fraktionsvorsitzende Arne Wulff, sollten die dafür vorgesehenen Mittel in Höhe von 30 Mio. DM „für eine verstärkte Aufklärung über die Gefahren des Konsums von Drogen verwendet werden“.

Seite an Seite mit den „Anti-Drogen-Dealern“ vom schleswig-holsteinischen Apothekerverband befürchten die CristdemokratInnen, daß die praktisch nicht vorhandene drogenpräventive Arbeit in Kiel durch die Legalisierung von Haschisch „ad absurdum“ geführt werde (LinX berichtete). OB-Kandidat Wulff beklagte entsprechend, daß der Cannabis-Konsum nicht durch die Freigabe bekämpft werden könne.

Bernd Heinemann (SPD) begründete das Nein zum CDU-Antrag: Es gehe bei den Bemühungen der Landesregierung nicht um die Freigabe, sondern um eine „kontrollierte Abgabe“. Auch gehe es nicht um eine Cannabis-Prävention, sondern um die Trennung der Märkte von harten und weichen Drogen, also um eine Prävention harter Drogen. Letzlich könne sich nur die Drogenmafia über den CDU-Antrag freuen, außerdem seien Zigaretten mindestens genauso schädlich: „Lieber ein Joint als 20 bis 40 Zigaretten“. (usch)