Newroz-Demonstration geplant

Auch dieses Jahr soll das kurdische Neujahrs- und Freiheitsfest Newroz in Kiel gefeiert werden. Am 21. März, dem Tag des Frühlingsanfangs, wird in Kurdistan das neue Jahr begrüßt und zugleich mit Feuern eines Volks- und Sklavenaufstands gegen den Assyrischen Tyrannen Dehak im siebten vorchristlichen Jahrhundert gedacht. Feuer auf den Bergen, die der Schmied Kawa entfachte, so lautet die Legende, gaben das Signal zur Erhebung.

Der 21. März ist in diesem Jahr aber auch der internationale Tag gegen Rassismus. Die Deutsch-Kurdische Gesellschaft möchte daher die beiden Anlässe miteinander verbinden, nicht zuletzt, weil der Kampf in Kurdistan um Selbstbestimmung auch stark antirassistische Züge trage, so ein Sprecher gegenüber LinX. Daher wurde ein Newroz-Komitee gegründet, an dem sich auch verschiedene türkische Organisationen beteiligen. Auch mit Deutschen Linken werde die Zusammenarbeit gesucht. Eine Demonstration wurde bereits angemeldet.

„1997 soll Newroz absolut friedlich verlaufen“. Man habe kein Interesse an Provokation und hoffe, daß die deutschen Stellen ebenfalls einen friedlichen Verlauf wollen. Gespräche würden daher gesucht.

In der Türkei und in Türkisch-Kurdistan werden Newroz-Feiern seit Jahren unterdrückt, zum Teil sehr blutig. Daher wird es auch in diesem Jahr wieder Beobachterdelegationen geben, die in die türkischen Metropolen und nach Kurdistan fahren. Aus Kiel haben sich bisher drei Teilnehmer gemeldet, weitere werden noch gesucht.

Auch in Südkurdistan (Nordirak) wird es in diesem Jahr große Feiern geben. Die Bevölkerung habe dort inzwischen eine dritte Option. Das kurdische Exilparlament werde sich am Newroz-Tag in den befreiten Gebieten versammeln und vermutlich eine föderale Versammlung bilden, an der auch diejenigen HADEP-Kandidaten teilnehmen könnten, die bei den letzten Wahlen in den türkisch-kurdischen Provinzen gewählt wurden, aber an der gesamtstaatlichen 10-Prozent-Hürde scheiterten. (wop)