Karlstal 34a besetzt!

Für ein freies und selbstverwaltetes Jugendzentrum in Gaarden

Am Karfreitag besetzten Kieler Jugendliche das schon seit 2 Jahren leerstehende Haus Karlstal 34a. Sie wollen damit auf ihre Forderung nach einem freien und selbstverwalteten Jugendzentrum in Gaarden aufmerksam machen. Schon vor zwei Jahren hatten Jugendliche das Förde-Haus besetzt, um ein solches Zentrum einzurichten, und wurden von der Polizei brutal geräumt. In zweijährigen Verhandlungen mit der Stadt und verschiedenen PolitikerInnen konnte immer noch keine Lösung gefunden werden (lediglich einen einzelnen (!) Raum in der Fröbel-Schule bot die Stadt an), so daß sich die BesetzerInnen jetzt selbst nehmen, was ihnen zusteht, zumal sich das Haus wegen seiner zentralen Lage hervorragend für ein Jugendzentrum eignet. In einem Flugblatt heißt es u.a.:

„Aufgrund dieser gemachten Erfahrungen nach Hausbesetzungen (...) sehen wir dieses Mal die Notwendigkeit, auch während der Verhandlungen das Haus besetzt zu halten. Diesmal wollen wir nicht durch seichte Lippenbekenntnisse und Hinhaltetaktik der Stadt aufs soziale Abstellgleis geschoben werden.
Die Jugendpolitik der Stadt berücksichtigt die eigentlichen Interessen der Jugendlichen zu wenig. Wie die Schließungen von immer mehr auch städtischen Jugendzentren zeigt, führen die Kürzungen der Stadt im sozialen Bereich zu immer mehr Problemen, auch der Jugend! (...)

Wir fordern daher: Das Haus Karlstal 34a als freies und selbstverwaltetes Jugendzentrum zur Verfügung gestellt zu bekommen! Verhandlungen mit der Stadt und dem Besitzer des Hauses Karlstal 34a, um eine gemeinsame friedliche und akzeptable Lösung zu finden! Konkrete Zusagen der Stadt Kiel! Keine weiteren Kürzungen im Jugendbereich und keine weiteren Schließungen von Jugendeinrichtungen!“

Bei Redaktionsschluß hatte die Polizei noch nicht eingegriffen. Im besetzten Haus finden inzwischen Musik- und Filmveranstaltungen sowie eine Volxküche statt. (jm)