Liverpooler Docker:

Solidaritätsaktionen weltweit

Wie bereits mehrfach in LinX berichtet, befinden sich 500 Hafenarbeiter der Merseyside Dock and Harbour Company in Liverpool seit nunmehr 17 Monaten im Streik. Daß dabei internationale Solidarität weiterhin notwendig und möglich ist, zeigt eine Bilanz der Aktionen der letzten Wochen. Die Mersey Dock- und Hafengesellschaft gibt vor, nicht gemerkt zu haben, daß in den Häfen weltweit Solidaritäts-Streiks stattfinden. Aber die „Los Angeles Times“ berichtete am 21.1.1997: „Der Seehandel an der pazifischen Küste kam ins Stocken, und Dutzende von Mammutfrachtern saßen am Montag in den Häfen fest, als die Docker-Gewerkschafter von LA bis Seattle in einer Ein-Tages-Demonstration zur Unterstützung für streikende Hafenarbeiter in Liverpool, England, ihre Arbeit niederlegten.“

Im Hafenkomplex von LA/Long Beach lagen 33 Schiffe mit ungelöschter Ladung an den Liegeplätzen bzw. ankerten in der San Pedro Beach.

Liverpool: 8 Docker und 7 Umweltaktivisten besetzten 3 Kräne am Getreide-Terminal für 27 Stunden.

Dänemark: Nach Massenversammlungen am 20.1.1997 hielten die Häfen von Århus und Kopenhagen aus Solidarität eine 24-stündige Arbeitsniederlegung ein.

Niederlande: Im europäischen Container-Terminal in Rotterdam wurde die „MOR Europe“ der Morline/Balticline durch Arbeit nach Vorschrift in der Nachtschicht verzögert abgefertigt.

Schweden : Alle Container der Reedereien ACL und CAST, die Liverpool anlaufen, wurden 24 Stunden lang nicht bewegt. Einbezogen waren die Häfen Göteborg, Malmö; Helsingborg und Stockholm. Die schwedischen Hafenarbeiter führen seit Juli 1996 jede Woche eine Solidaritätsaktion durch.

Belgien: In der Nachtschicht wurde die „Atlantic Compass“ um 7 Stunden verspätet abgefertigt.
Bremerhaven: Am 25.1.1997 wurde die „Atlantic Conveyor“ für 2 Stunden aufgehalten.

Hamburg: Die Gruppe „Blauer Montag“ verteilte am Hamburger Hafen Flugblätter und spannte ein Spruchband „Unterstützt die Liverpooler Hafenarbeiter, stoppt die Schiffe nach Liverpool“. (hg)