Der Gewerkschafts-Ticker

In Nordrhein-Westfalen werden Ermittlungsverfahren gegen Steinkohle-Kollegen vorbereitet. Vor ca. zwei Wochen demonstrierten Zehntausende Bergleute gegen die Vernichtung ihrer Arbeitsplätze. Nicht genug, daß der Kohlekompromiß alles andere als sichere Arbeitsplätze bedeutet, schlägt jetzt auch noch die Staatsmacht zu und versucht, die berechtigten Proteste der Kohle-Kumpels zu kriminalisieren. Gegen die Kollegen soll wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Nötigung und wegen Landfriedensbruchs ermittelt werden. Dabei muß doch jedem klar sein, wer in der Bundesrepublik den (sozialen) Frieden stört, nämlich die Arbeitsplatzvernichter, ihre Justiz und ihre Helfershelfer in der Bundesregierung.

Die Tarifverhandlungen für die ca. 1,3 Mio. Beschäftigten am Bau sind gescheitert. Strittig sind weiterhin die Gehaltserhöhungen, das 13. Monatsgehalt sowie die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Eine Ersatzlösung für das gestrichene Schlechtwettergeld wurde gefunden. Die Verhandlungen gehen jetzt in die Schlichtung.

IGM Chef Zwickel fordert die 32 Stunden-Woche - ohne Lohnausgleich.

Der Tarifstreit bei HDW ist beigelegt. Die ArbeiterInnen erhalten rückwirkend zum 1.4.97 monatlich DM 128 mehr.

Die DAG hält den Referentenentwurf zur Steuerreform für schieflastig da, „üppige Steuergeschenke für Einkommensmillionäre u.a.durch die Besteuerung für Sonntags-, Nacht-, und Feiertagsarbeit finanziert werden sollen.“

Nach Einschätzung des Bundeskartellamtes müssen sich deutsche Unternehmen auf feindliche Übernahmen einstellen, da die Wirtschaft von weiterem agressiven Wettbewerb nicht verschont bleibt.

Von Januar bis Oktober ’96 wurden auf den Baustellen in S.-H. rund 12% weniger Arbeitsstunden geleistet als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Beschäftigten ging um ca. 6% zurück.

Frankfurt: Die rund 180.000 ArbeiterInnen in der Landwirtschaft bekommen saisonabhängig zwischen 17 und 54 Pfennigen mehr Stundenlohn. Außerdem wurde volle Lohnfortzahlung bei Krankheit vereinbart.

Die IVG Holding will zum 8. Mal in Folge die Aktiendividende erhöhen. Der Überschuß der Immobilienholding stieg 1996 von 46,3 auf 51,2 Mrd. DM.

Paris: Ein französisches Gericht hat dem Autowerk Renault untersagt, sein belgisches Werk in Vilvoorde zu schließen, da Renault nicht mit dem Betriebsrat verhandelt hat. Die 3.100 Beschäftigten befinden sich seit fast zwei Monaten im Streik. Trotz dieses Urteils will nach Renault nun auch Citroën 1.182 Arbeitsplätze abbauen. (hg)