Antifaschistisches Bündnis gegründet

In Rendsburg hat sich ein antifaschistisches Bündnis gegründet. Beteiligt sind Menschen aus den unterschiedlichsten politischen Sprektren: Mitglieder der Grünen, der W.I.R. (eine bürgerliche Fraktion im Rendsburger Stadtparlament), der PDS, der Jusos und der örtlichen Antifa.

Anlaß für dieses Bündnis ist das öffentliche Auftreten der rechtsextremen „Jugendgemeinschaft Kreis RD-Eck“. In der Jugendgemeinschaft sind bekannte Neonazis aus dem Raum Rendsburg/Büdelsdorf und Umgebung organisiert. Am 17.1.1997 führte die „Jugendgemeinschaft“ im Bürgerhaus (!) in Büdelsdorf eine Veranstaltung mit dem Titel „Weg mit dem Dreck aus dem Internet!“ durch. „Durch die bewußt populistische, rechtsextremer Positionen zunächst unverdächtige Themenstellung ’Kinderpornos im Internet‘ versuchte die Jugendgemeinschaft, in der Öffentlichkeit Akzeptanz zu finden“, so das antifaschistische Bündnis. Das Bündnis protestiert gegen das Verhalten der Stadt, die für die Rechtsextremen einen öffentlichen Raum zur Verfügung gestellt hat. Zudem scheint dabei die Rolle eines städtischen „Streetworkers“, der die rechtsextreme „Jugendgemeinschaft“ betreut, äußerst suspekt. Ziel des Antifa-Bündnisses ist es, der faschistischen Propaganda durch eigene Öffentlichkeitsarbeit etwas entgegenzusetzen. Am 9.6. findet um 19.30 Uhr im Rendsburger Jugendzentrum Rickert eine Veranstaltung zur Geschichte des Faschismus und zur aktuellen Situation der Neonazi-Szene in S.-H. statt. U.a. wird es einen Zeitzeugenbericht zur Verfolgung von Fritz Niemand im nationalsozialistischen Deutschland geben. Für den 6.9. ist ein Open-Air-Konzert gegen Rechts geplant. (usch)