Keine Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt

Nur um 458 sank im Mai 1997 die Arbeitslosenzahl im Arbeitsamtsbezirk Kiel (einschließlich der Nebenstellen Eckernförde und Plön). Die Arbeitslosenquote minderte sich kaum merklich um 0,2 Prozent auf 12,0 Prozent (Vorjahr 10,7%). Gegenüber dem Mai 1996 waren über 2.500 mehr Frauen und Männer beschäftigungslos gemeldet.

„Dies ist ein ungewöhnlich geringer Rückgang zum Ablauf eines Frühjahres“, so Rolf Steil, Direktor des Arbeitsamtes Kiel. Entlastende Signale sieht Steil nicht. Auch berufliche Bildungsmaßnahmen scheinen derzeit nicht zu helfen. Die Zahl derer, die sich nach Bildungsmaßnahmen erneut arbeitslos melden, steigt merklich.

Bisherige Trends bei den sozialen Gruppen, die überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen sind, haben sich auch im Mai fortgeschrieben. Konstant ungünstig bleibt insbesondere die Situation der Menschen ohne deutschen Paß. Mit 2.442 hat sich ihre Arbeitslosenzahl seit Jahresbeginn kaum geändert, die entsprechende Erwerbslosenquote liegt bei 29,8%!

Auch Schwerbehinderte werden vermehrt rausgeschmissen. Diese Gruppe, so der Arbeitsamtsdirektor, ist von der steigenden Arbeitslosigkeit am stärksten betroffen.

Den über 23.000 Arbeitslosen stehen ganze 1.331 offene Stellen gegenüber. Auch die Kurzarbeit hat rapide zugenommen. Zum Monatsende waren 1.421 ArbeitnehmerInnen von Kurzarbeit betroffen. Das entspricht einer Steigerung um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. (usch)