KN-Leser und Leserinnen hatten am Samstag, dem 31. Mai das zweifelhafte
Vergnügen auf einer ganzen „Wochenend-Journal“-Seite ein äußerst
freundlich gehaltenes Portrait des rechtsextremen Öko-Bauern Baldur
Springmann anläßlich dessen 85. Geburtstags zu lesen. Die Autorin
Elfriede Fink zeichnete dort das Bild des friedliebenden Umweltschützers
im putzigen Bauernkittel, der aus „Herzenswissen heraus“ handele, mit seinem
Getreide spricht und sich vertrauensvoll zum Göttlichen hinwendet.
Ein Blick ins empfehlenswerte Handbuch Antifaschismus hätte Frau Fink
darüber aufgeklärt, daß Springmann vor seinem Engagement
bei den Grünen Landesvorsitzender der rassistischen „Aktionsgemein-schaft
Unabhängiger Deutscher“ bzw. des völkischen „Weltbundes zum Schutze
des Lebens“ war. Nach Springmanns Austritt aus den „Grünen“ wurde
sein Hauptbetätigungsfeld die Verbindung von Rechtsextremismus, Ökologie
und Spiritualität - praktiziert vor allem als Kieler Gemeindeleiter
der Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft. Publizistisch war der „nachdenkliche
alte Mann“ u.a. für die Nazi-Blätter „Wir selbst“ und „Nation
Europa“ tätig. (C.S.)