Gewerkschaftsticker

Die rund 70.000 Beschäftigten des Hamburger Großhandels erhalten rückwirkend ab 1.5. 1,5% mehr Gehalt. Weiter wurde vereinbart, daß die Mehrheit (!?) der Beschäftigten weiterhin den vollen Lohnausgleich im Krankheitsfalle erhalten. Zum Ausgleich sollen allerdings künftig die Nachmittage des 24. und 31. Dezember als Arbeitszeit gelten.

Die Abschaffung der Kapitalertragssteuer kostet den Steuerzahler ca. 300.000 DM, da die Bundestagsabgeordneten zum Beschluß aus dem Urlaub zurückkehren mußten. Der Bund der Steuerzahler sprach von Steuerverschwendung.

Nach dem DGB und der DAG hat auch IGM-Chef Zwickel die Forderung der CDU/CSU nach Wiedereinführung der 40-Stundenwoche zurückgewiesen.

Die Kapitalisten der westdeutschen Metallindustrie haben 1996 einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 18 Mrd. DM (!) erzielt. Neue Arbeitsplätze sind allerdings nicht in Sicht.

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Schleswig-Holstein im Juli um 1.673 auf 123.823 gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 9,7%. In Niedersachsen stieg die Arbeitslosenquote auf 11% (412.025 Arbeitslose).

Der Chemie-Konzern Höchst hat im ersten Halbjahr ca. 2 Mrd. DM verdient.

Die deutschen Kreditinstitute erzielten 1996 einen Jahresüberschuß von 39,5 Mrd. DM, vor Steuern.

Das endgültige Aus für das Tonträgerwerk Teldec in Nortorf kann offenbar abgewendet werden. Die Gründung einer Beschäftigungsgesellschaft wird immer wahrscheinlicher. Nach Auskunft der IG-Metall sollen 160 der 281 Mitarbeiter in „strukturelle Kurzarbeit” gehen. Die Sicherung aller Arbeitsplätze bleibt jedoch das Ziel.

Der Zentralverband der deutschen Bauindustrie geht davon aus, daß 1998 weitere 100.000 Arbeitsplätze verloren gehen. Außerdem rechnet der ZVB im nächsten Jahr mit bis zu 7.000 Konkursen.

Die IG Bau fordert drastische Freiheits- und Geldstrafen für Unternehmer, die Bauarbeiter illegal beschäftigen. Das müsse auch die General-Unternehmer treffen, die von den ungesetzlichen Billiglöhnen profitieren. Trotz des Entsendegesetzes werden nur 15% der ausländischen Kollegen nach Mindestlöhnen bezahlt. (hg)