Wem nützt das Projekt EURO?

Veranstaltung der PDS-Gruppe Norderstedt mit Dr. Winfried Wolf (MdB, PDS)

Am Samstag, 18.10., 10-16 Uhr (Rathaus Norderstedt, Raum K 132) laden wir alle ein, die daran Interesse haben, sich mit dem Thema EURO zu beschäftigen, sei es, daß sie sich damit überhaupt noch nicht befaßt oder sich schon in die Sache vertieft haben. Im Wechsel von Vortrag und Diskussion möchten wir die Veranstaltung etwa folgendermaßen gliedern:

10 Uhr: Die neue imperialistische Konkurrenz
13 Uhr: Auswirkungen des Euro auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen
14.30 Uhr: Das Verhältnis BRD zu Frankreich

Um besser planen zu können – z.B. das Essen, bitten wir um Rückmeldung unter den Telefonnummern: 040/5246229 oder 5223567. (PDS Norderstedt)

Es blieb der SPD vorbehalten, eine alte Parole der Arbeiterbewegung zu pervertieren, nach eigener Überzeugung zu „aktualisieren“: Anstelle des „Proletarier aller Länder – vereinigt Euch!“ warb sie 1989 für die Europawahl in großformatigen Anzeigen mit dem klassenübergreifenden Slogan „Europäer aller Länder – vereinigt Euch!“ Doch bei der westeuropäischen Integration namens EG oder EU handelt es sich keineswegs um eine neutrale Angelegenheit zur Beförderung von Freiheit und Demokratie. Schon gar nicht dient sie dem Wohle „der Europäer“. Vielmehr ging und geht es bei der „Zwölfergemeinschaft“ und den Maastrichter Verträgen um klassenspezifische Projekte, bei denen das Wohl der einen dem Wehe der anderen entspricht.

Es sind Westeuropas führenden Konzerne und Banken und das in deren Bündnis auftretende Agrobusiness, die in erster Linie vom Binnenmarkt oder einer gemeinsamen EG-Währung profitieren. Nicht die „Europäer aller Länder“ werden sich, wenn diese Projekte verwirklicht sind, vereinigt sehen, sondern jene, die sich den größten Teil des in Europa erwirtschafteten Mehrwerts aneignen und weite Teile der Erde ausplündern. Die Bosse und Banker in dieser EGmbH sehen sich vereinigt bei ihrem Europoly-Spiel, wobei derjenige Konzern oder dasjenige Land gewinnt, dem es gelingt, real existierende, aber disparat verstreute ideale Ausbeutungs- und Infrastrukturbedingungen miteinander zu verbinden: das entwickelste Verkehrsnetz und das höchste technische Niveau, das in einigen Großunternehmen z.B. in Deutschland erreicht wurde, mit den fortgeschrittensten Formen „moderner Arbeitsorganisation“, d.h. höchster Arbeitsintensität, wie sie im Nissanwerk in Sunderland, Großbritannien, vorherrschen und schließlich und endlich mit den höchsten Subventionen, wie sie beispielsweise in Ostdeutschland zu haben sind. (Aus dem Vorwort des Buches „Festung Europa“, hrsg. von Winfried Wolf und Jutta Klaß, Verlag ISP, Köln)