Nazis trafen sich in Angeln

In Angeln (Halbinsel zwischen Flensburg und Schleswig) trafen sich vom 24.-26.10. 60 Alt- und Neonazis aus dem ehemaligen Umfeld des verstorbenen Thies Christophersen. Christophersen hatte sich lange Zeit in Dänemark dem Zugriff der deutschen Staatsanwaltschaft entzogen und von dort am Aufbau der NSDAP/AO mitgewirkt. Erst vor kurzem war er im Haus eines seiner Söhne in Kiel-Molfsee gestorben. Das Treffen sollte vermutlich der Fortsetzung seines Werkes dienen.

Antifaschisten hatten bereits im Vorfeld davon Wind bekommen und den „Antifaschistischen Initiativkreis Flensburg“ gegründet. Ein von Claudia Brüning aus Oldenburg für den rechten „Freundeskreis“ angemieteter Tagungsort war aufgrund öffentlichen Drucks gekündigt worden.

Dennoch gelang es den Nazis, in Munkbrarup und Langballig Räume zu finden. Die PDS Flensburg kritisierte, daß es „vor allem am 25.10.97, dem Hauptaktionstag, keinerlei Bemühungen von CDU (!), SPD oder Grünen gegeben habe, das Auftreten der Nationalsozialisten zu behindern.“ Ausdrücklich gelobt wird „die besonnene Reaktion der Vertreterinnen und Vertreter des ’Antifaschistischen Initiativkreises‘, die sich bewußt jeglicher massiver Konfrontation enthielten“. Schließlich haben gegen Nazis ja schon von jeher Wattebäusche am besten geholfen. „Diese Ansätze“, so der Flensburger PDS-Geschäftsführer Rainer Konrad Bachmann, „gelte es auszubauen, um Angeln zukünftig (...) die Schande nationalsozialistischer Veranstaltungen und Aufmärsche zu ersparen.“

Dem Vernehmen nach hat der PDS-Landesverband den Flensburger zum Nachsitzen in politischer Heimatkunde verdonnert. (wop)