Gewerkschaftsticker

Der DGB befürchtet einen Anstieg der Arbeitslosen auf über 5 Mio.

Kapitalistenchef Hundt lehnt eine Änderung der 610-DM-Jobs strikt ab.

Nach Meinung der IG-Medien sind die Forderungen des Deutschen Industrie- und Handelstages, um einen Abbau der Arbeitslosigkeit zu erreichen, müßten die Arbeitnehmer noch mehr Opfer bringen, „unfair, undankbar und unsozial“. Statt den ArbeitnehmerInnen immer tiefer in die Taschen zu greifen, sei es an der Zeit, daß die Kapitalisten das Ende ihrer „Un-Bescheidenheit“ erklärten. Hermann Zoller: „Wieder wird das Schicksal arbeitsloser Menschen dazu mißbraucht, um die, die noch Arbeit haben, unter Druck zu setzen.“ Es sei eine Unverschämtheit, die Opfer zu Tätern machen zu wollen.

Die Gewinne der Metall-Kapitalisten sind nach Angaben der IG-Metall in den vergangenen Jahren weiter gestiegen. Trotzdem wollen noch 15% der Betriebe weitere ArbeitnehmerInnen entlassen, obwohl zwischen 1996 und 1997 bereits 110.000 Arbeitsplätze abgebaut wurden. Die Gewinne der Kapitalisten stiegen von zwischen 1993 und 1996 von netto rund 1 Mrd. auf 16,8 Mrd. DM. Die Auslandsaufträge für die Automobil-, Stahl- und Maschinenbauindustrie sowie in der Büromaschinen- und Computerindustrie hätten im zweiten Quartal 1997 zweistellig zugelegt. Auch die Produktivität habe sich erheblich verbessert. Die Lohnstückkosten seien im selben Zeitraum um 6,6% gesunken. Die Lohnquote, also der Anteil der Löhne am Umsatz, werde sich 1997 auf ein historisches Niedrigniveau von etwa 22 bis 23% einpendeln.

Die Vorstände (Sozialbetrüger) der AOK erhalten im Jahr zwischen 300.000 und 400.000 DM.

Das neue Jagd- und Kampfflugzeug Eurofighter 2000 kann bald abheben. Der Haushaltsausschuß des Bundestages billigte dieses 23 Mrd. DM teure Projekt mit 22 gegen 17 Stimmen der Opposition. Zu der Koalitionsmehrheit gehört auch der SPD-Abgeordnete Rudolf Purps. Der Rechnungshof rechnet mit Kosten in Höhe von 30 Mrd.

Die zentraleuropäischen Journalistenorganisationen fordern die Medienkonzerne mit grenzüberschreitender, wirtschaftlicher Tätigkeit zur Einrichtung von Euro-Betriebsräten auf. Die tiefgreifenden politischen Entwicklungen der letzten Jahre haben in den Ostblockstaaten zu einem Umbruch in der Medienlandschaft geführt. Westliche Konzerne beherrschen nun anstelle der früheren staatlichen Apparate die Medien.

Die Deutsche Postgewerkschaft, die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen und die Industriegewerkschaft Medien, Druck und Papier, Publizistik und Kunst haben ein Kooperationsbüro Multimedia und Arbeitswelt mit Sitz in Frankfurt eingerichtet. Es soll Kooperationen aufbauen, neue Formen der Zusammenarbeit entwickeln und das vorhandene Know-how bündeln. Über diese Anlaufstelle für Fragen der Innovations- und Technologiepolitik wollen die Gewerkschaften Einfluß nehmen auf die Gestaltung der Arbeitsverhältnisse in der Informationsgesellschaft. (hg)