Gansel nennt falsche Zahlen:

„4,2 Millionen für Frauenprojekte – schön wär’s ...“

4,2 Mio. DM hätten im Haushalt 1997 für Frauenprojekte zur Verfügung gestanden, so verkündete Oberbürgermeister Gansel in der Ratssitzung vom 20.11. Und diese Summe habe er im Entwurf für 1998 nur um 200.000 DM gekürzt, warb er um Verständnis – sehr zum Erstaunen der zahlreichen Zuhörerinnen auf den Tribünen, die es besser wußten: Allein die vorgesehenen Kürzungen beim Mädchenhaus (minus 284.300 DM), beim Frauenhaus (minus 93.400 DM), bei FrauenLesben-Kulturveranstaltungen (von 15.000 DM auf 0) ergäben schon fast das Doppelte (ein Minus von 392.700 DM) – ohne die auf Null gesetzten Frauennachtfahrten (minus 325.000 DM), erklärte Eva Dockerill, eine der Sprecherinnen des Kieler Frauenbündnisses.

„Außerdem betragen die städtischen Zuschüsse für Frauenprojekte 1997 2,4 Millionen“, fuhr Eva Dockerill fort. „Da ist dem Herrn Gansel wohl ein Zahlendreher unterlaufen. Die Realität sieht doch ein wenig anders aus! Und bezogen auf den, Gesamthaushalt sind das gerade mal 0,076%.“

Zahlendreher könnten jedem passieren, räumte Eva Dockerill ein. Sie hoffe jedoch inständig, daß der Oberbürgermeister in seiner Arbeit von den realen mageren Tatsachen ausgehe – und nicht von dem, wovon Kieler Frauen bisher nur träumen konnten. (usch)