Euromarsch gegen Arbeitslosigkeit

Ende Juni treffen sich in Amsterdam die EU-Regierungschefs zum Maastricht-II-Gipfel. Ein neues Abkommen soll nicht nur die Einführung der gemeinsamen Währung konkretisieren, sondern auch den Einigungsprozeß voranbringen. Unter anderem fordert die Bundesregierung zusammen mit einigen anderen die militärische Integration.

Die verheerenden Folgen der europaweit unter dem Banner des Euros durchgedrückten Sparpolitik für Arbeiterrechte, Arbeitslose und Sozialschwache sind bekannt und haben in einigen Ländern, vor allem Frankreich, bereits zur heftiger Gegenwehr geführt. Weil von dem neuen Gipfel noch Schlimmeres zu erwarten ist und die Regierungen sich weigern, endlich gegen die Arbeitslosigkeit aktiv zu werden, haben Gewerkschaftsgruppen und Arbeitsloseninitiativen aus allen EU-Ländern (und darüber hinaus) zum Marsch auf Amsterdam geblasen. Für den 14. Juni ist eine Großdemonstration in der niederländischen Hauptstadt geplant. Unter dem Motto „Gegen Arbeitslosigkeit, Ausgrenzung und ungesicherte Beschäftigungsverhältnisse“ werden Tausende in verschiedenen Marschsäulen aus ihren  Ländern anreisen und unterwegs in vielen Etappenveranstaltungen auf das unsoziale Projekt des EU-Gipfels aufmerksam machen. Die Initiative ging von französischen Gruppen und Gewerkschaften aus. In Deutschland ziert sich der DGB noch, die Märsche zu unterstützen. Dennoch laufen auch hier die Vorbereitungen an. Auch in Kiel gibt es eine Vorbereitungsgruppe, die über die Arbeitsloseninitiative (Tel.: 732635) erreicht werden kann.

Die ersten Marschteilnehmer haben sich bereits auf den Weg gemacht. In London beteiligten sich am 12.4. über 10.000 Menschen an einer Auftaktkundgebung, zu der die Liverpooler Docker aufgerufen hatten. In Kiel gab es am 14.4. eine erste Veranstaltung im Gewerkschaftshaus. Anfang Juni hoffen die Kieler, die dänischen Marschteilnehmer begrüßen zu können.