Gewerkschaftsticker

Löhne und Gehälter sind nicht teilbar! Die PDS Berlin fordert eine Verkürzung der Arbeitszeit um 10% - bei bis zu 10%iger Einkommenskürzung für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes. Diese Forderung ist nicht nur nutzlos sondern auch schädlich, da Lohnverzicht bekannterweise keine Arbeitsplätze schafft. Beifall erhalten diese "Genossen" sicherlich von allen möglichen Seiten, nur nicht von den KollegInnen. Außerdem ist diese Forderung nicht geeignet, die KollegInnen für die laufende Tarifrunde zu mobilisieren.

Ab Januar wird in der ostdeutschen Stahlindustrie gestreikt. 77,44% der 5.400 stimmberechtigten Gewerkschaftsmitglieder stimmten für den Arbeitskampf, nachdem drei Verhandlungsrunden und die Schlichtung gescheitert waren. Die knappe Entscheidung (75% waren notwendig) führt die IG-Metall auf massive Einschüchterungsversuche der Arbeitgeber zurück. Aber die Blockadefront der Arbeitgeber bröckelt! Als erstes Unternehmen hat die Preussag Stahl AG für die knapp 530 Beschäftigten des Walzwerks Ilsenburg in Sachsen-Anhalt nun doch den West-Tarifabschluß übernommen.

Der diesjährige Tarifabschluß für die ca. 17.000 Redakteure bei den Tageszeitungen dürfte keine Jubelstimmung ausgelöst haben. Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Darin wird die 36,5-Stunden-Woche festgeschrieben. Von Januar 1998 an erhalten die Redakteure 1,5% mehr Gehalt. Außerdem bleiben die Altersversorgung und die Lohnfortzahlung bei Krankheit in vollem Umfang erhalten. Dafür wird das Weihnachtsgeld auf 95% gekürzt.

Der DGB hat die Politk zum Handeln gegen die steigende Arbeitslosigkeit von Akademikern und Ingenieuren aufgefordert. Arbeitslosigkeit ist schon längst kein Problem nur von gering qualifizierten Arbeitskräften. Ca. 200.000 Hochschulabsolventen sind arbeitslos gemeldet.

Die Talfahrt im deutschen Einzelhandel setzt sich fort. Der Umsatz für die ersten 10 Monate 1997 lag um 1,6% unter dem Vorjahresniveau. Sämtliche Branchen sind betroffen. Am deutlichsten war der Rückgang im Möbelhandel und im Facheinzelhandel mit Nahrungsmitteln.

Die Beschäftigungsinitiative Ost hat nichts gebracht. Im Gegenteil, seit Mai 1997 sind 267.000 KollegInnen in Ostdeutschland arbeitslos geworden. Auch die Konkurse setzten sich fort. Im November 1997 waren 1,38 Mio. ArbeitnehmerInnen arbeitslos (18,3%).

Gegen mehr als 50 Banken laufen Ermittlungsverfahren wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Nach Schätzung der Deutschen Steuergewerkschaft werden jedes Jahr 150 Mrd. DM Steuern hinterzogen.

In Frankreich haben Arbeitslose Räume von Sozialbehörden besetzt und ein Weihnachtsgeld gefordert.

Die Arbeitslosenquote in der EU lag im Oktober bei 10,7%. Die niedrigste Arbeitslosigkeit hatte Luxemburg (3,7%), die höchste Spanien (20,8%).

(hg)