Soziales

Keine Entspannung in Kiel:

Arbeitslosenquote immer noch über 15 Prozent

In der kreisfreien Stadt Kiel wurden im April 15.481 Arbeitslose gezählt. Dies entspricht einer Quote von 15,1%. Damit waren nur 293 Menschen weniger als im Vormonat beim Arbeitsamt gemeldet. Von Frühjahrsaufschwung also keine Spur in der Landeshauptstadt. Ähnlich stellt sich die Situation im Hauptamt Kiel (Landeshauptstadt und einige Randgemeinden) dar. Hier wurden nur 395 weniger Arbeitssuchende gezählt. Gegenüber dem Vorjahr sind im Hauptamt insgesamt 667 mehr Menschen arbeitslos gemeldet.

Im gesamten Arbeitsamtsbezirk einschließlich der Nebenstellen in Eckernförde und Plön ist die Arbeitslosigkeit "erwartungsgemäß um rund 750 zurückgegangen", so Arbeitsamtsdirektor Rolf Steil in einer Presseerklärung. "Dabei war der Abbau auch diesmal überwiegend saisonal geprägt und damit in den Dienststellenbezirken Eckernförde und Plön stärker als im Hauptamt Kiel."

Der Neuzugang an Arbeitslosen wurde im April mit 2.645 registriert. Die höchsten Zugänge an Arbeitslosen kamen aus den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen mit 170, Einzelhandel mit 141, Baugewerbe mit 138 und öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung mit 132. Vorher nicht erwerbstätig waren 1.342 Personen. Nach betrieblicher Ausbildung meldeten sich 29 Männer und 13 Frauen arbeitslos.

Im gesamten Arbeitsamtsbezirk sind nunmehr 14.970 Männer und 9.608 Frauen arbeitssuchend gemeldet. Ungünstiger zeigt sich im Jahresvergleich weiterhin die Situation für arbeitslos gemeldete Frauen mit + 616 (+ 6,9%). Auch bei den 14.510 Personen mit gewerblichen Berufswünschen (+ 824 oder + 6%) gab es gegenüber der Zahl der erwerbslosen Angestellten (+ 189 oder 1,9%) eine ungleiche Entwicklung.

Problematisch bleibt auch die Situation für arbeitslose Ausländerinnen und Ausländer. Mit 2.735 hat sich ihre Zahl im Arbeitsamtsbezirk seit September '97 kaum verändert, die Arbeitslosenquote liegt bei 32,1%.

Der Anstieg der Langzeitarbeitslosen, die über ein Jahr ohne Unterbrechung arbeitslos gemeldet sind, stieg zum Vorjahr mit + 1.190 oder 16,4% auf nunmehr 8.427 Personen. Gegenüber dem Vormonat (8.423 Langzeitarbeitslose) blieb die Zahl nahezu konstant.

Gleichwohl sieht Georg Fiedler (Präsident des Landesarbeitsamtes Nord) Tendenzen für eine Besserung auf dem "Arbeitsmarkt". Neben der üblichen Frühjahrsbelebung, die insbesondere in den Tourismusregionen des Landes zusätzlich durch das Osterfest beeinflußt worden sei, gebe es auch erste positive konjunkturelle Impulse in Schleswig-Holstein. Vor allem in Metallberufen und technischen Berufen gebe es bereits weniger Arbeitslose als vor einem Jahr. Darüber hinaus hätten sich auch die negativen Auswirkungen der Gesundheitsreform auf den Arbeitsmarkt nicht weiter verstärkt.

"Auch in den kommenden Monaten", so Georg Fiedler, "wird die Arbeitslosigkeit weiter zurückgehen. Die positive Entwicklung im April bestärkt mich auch in meiner Überzeugung, daß die Arbeitslosenzahlen im Sommer geringer als im Sommer 1997 sein werden".

(usch)