Soziales

Wohnungsmarkt in Schleswig-Holstein entspannt?

Die Lage auf dem Wohungsmarkt wird von den Parteien im Landtag unterschiedlich beurteilt. Für CDU und F.D.P. sind die Jahre der Wohnungsnot vorbei, während SPD, Bündnisgrüne und SSW nur eine leichte Entspannung sehen. Vor allem für einkommensschwache Haushalte werden noch große Probleme gesehen. Deshalb ist es weiterhin umstritten, in welchem Umfang weiter Sozialwohnugen gebaut oder stärker auf Eigentumsmaßnahmen gesetzt wird. Die Landesregierung geht davon aus, daß gerade der soziale Wohungsbau zu ersten "Entspannungserscheinungen" geführt hat.

1990 lebten in Schleswig-Holstein ca. 2,626 Mio. Menschen in rund 1,148 Mio. Wohnungen, von der Villa bis zum Hochhaus. Ende 1996 erhöhte sich die Einwohnerzahl um etwa 116.000 Menschen, während gleichzeitig ca. 100.000 Wohnungen gebaut wurden. 1995 wurden 24.000 Wohnungen und 1996 20.000 Wohnungen fertiggestellt. Jede vierte Wohnung wird mit öffentlichen Geldern gefördert. (1996 waren es 5.400 und 1997 4.300 Wohnungen). Anfang der 90er Jahre lag der Schwerpunkt der Förderungen bei klassischen Sozialwohnugen, in den vergangenen Jahren verlagerte sich die Förderungen auf Eigentumsmaßnahmen.

Nach dem Bericht der Landesregierung hat sich die Lage v.a. bei größeren und teureren Wohnungen entspannt. Bei der Versorgung von "Problemgruppen" sind die Kommunen jedoch weiter auf preisgünstige Sozialwohnungen angewiesen. Besonders betroffen sind hier Alleinerziehende, Schwerbehinderte, kinderreiche Familien und wohnungslose Haushalte.

Die Landesregierung sieht den Bestand an Sozialwohnungen langfristig nicht als gesichert an. Zum einen ist das Volumen der Wohungsförderung deutlich gesunken, von knapp 700 Mio. (1994) auf weniger als 300 Mio. DM (1998). Schuld sind hier die Sparmaßnahmen der Bonner Koalition sowie der Sparkurs der Landesregierung. Außerdem läuft in den nächsten zehn Jahren die Sozialbindung für etwa 48.000 der heute 87.000 Sozialwohnungen aus.

1998 plant die Landesregierung die Förderung von ca. 3.700 Wohneinheiten, davon 2.440 Mietwohnungen. Die Landesregierung geht davon aus, daß rund 15.000 Wohnungen neu gebaut werden müssen, um den Bedarf zu decken und um Defizite auszugleichen.

(hg)