Internationales

Weltweite Kampagne gegen Kinderarbeit gestartet

Mit einer Kundgebung mehrerer tausend Kinder hat in der philippinischen Hauptstadt Manila eine weltweite Kampagne gegen Kinderarbeit begonnen. Sie soll nach Aktionen in zahlreichen Ländern im Mai in Europa enden. An der Demonstration in einem Park von Manila nahmen auch Aktivisten aus mehreren asiatischen und amerikanischen Staaten teil, die selbst als Minderjährige Arbeit verrichten mußten. Der Organisator der Kampagne, Kailash Satyarthi, sagte: "Im Namen von 250 Millionen Kindern ohne Namen und Gesicht, die sich rund um den Globus in Knechtschaft verdingen, starten wir heute diesen weltweiten Marsch gegen Kinderarbeit." Auf Plakaten in der Menge war zu lesen: "Wir brauchen Schutz" und "Von Ausbeutung zu Ausbildung".

An der Versammlung nahmen ca. 5.000 Menschen teil. Die Demonstranten waren u.a. aus Bangladesch, Brasilien, Kanada, Indien, Indonesien, Iran und Pakistan angereist. Nach Stationen in weiteren südasiatischen Ländern wollen sie anschließend auch in Iran und in der Türkei auf das Leid der Kinder aufmerksam machen, die zum Teil unter Gefahr für Leib und Leben in Fabriken, Baustellen, Minen, Plantagen oder Bordellen für Hungerlöhne schuften. In der Türkei ist ein Zusammentreffen mit Abordnungen aus Afrika, Lateinamerika und den Vereinigten Staaten geplant. Gemeinsam wollen die Aktivisten dann eine Reise durch mehrere europäische Länder unternehmen, die am 30. Mai in Genf enden soll.

In der Schweizer Konferenzstadt findet Anfang Juni ein Treffen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) statt, auf der eine neue Konvention gegen Kinderarbeit ausgearbeitet werden soll. Hierzu wollen die Aktivisten der ILO ein Manifest mit Rahmenbedingungen für Kinderarbeit übergeben.

Fast zwei Drittel aller Kinder, die sich ihren Lebensunterhalt durch Arbeit selbst verdienen müssen, stammen aus Asien. Allein in Indien gibt es den Organisatoren der Kampagane zufolge 60 Millionen minderjährige Arbeiter, in Indonesien zwölf Millionen. Tausende von Kindern, darunter viele Kinderarbeiter, werden sich dem "Global March" für einige Zeit anschließen. Kleine Gruppen wollen sogar den ganzen Weg bis nach Genf zurücklegen.

In Deutschland hat sich das "Deutsche Bündnis für den Global March against Child Labour" gebildet.

(hg)