Antifaschismus

Nazi-Aufmarsch in Lübeck verhindern!

Für den 31.1., 14 Uhr, hat das "Bündnis Rechts für Lübeck" einen Aufmarsch im Lübecker Stadtteil Moisling angemeldet. Mobilisiert wird u.a. auf dem "Nationalen Infotelefon Deutschlandsturm" (0361-3455904, ab 19.1.: 0361-5403685) und den Internet-Seiten des "Nationalen Widerstandes" (http://www.widerstand.com). Es ist damit zu rechnen, daß mehrere Hundert militante Neonazis mit Reichskriegsflaggen und ausländerfeindlichn Parolen durch den Stadtteil marschieren. Übergriffe auf Andersdenkende, in Moisling wohnende EinwanderInnen oder den an der Route liegenden Jüdischen Friedhof sind vorprogrammiert.

Das "Bündnis Rechts" ist ein Zusammenschluß, der von den rechtsextremen Wahlparteien NPD und DLVH bis hin zu Gruppierungen reicht, die sich offen in die Tradition des Nationalsozialismus stellen. Führend beteiligt ist z.B. der Neonazi-Kader Thomas "Steiner" Wulff aus Hamburg. Er war Vorsitzender der vor wenigen Jahren verbotenen "Nationalen Liste" und gehört zur Führungsriege der bundesweiten Neonazis. Er gehört zu den Organisatoren des alljährlich verbotenen "Rudolf-Heß-Marsches".

Die Neonazi-Truppe "Freiheitlicher Volks Block" mit Schwerpunkten bei Halle und Nürnberg ist wiederholt bei Aufmärschen in Schleswig-Holstein aufgetreten. Sie fallen durch schwarze, SS-ähnliche Uniformierung auf und führen oft Kampfhunde mit. Bei einem von der Polizei aufgelösten Aufmarsch des FVB am 4.10.97 in Lübeck griffen gekennzeichnete Ordner eine Frau an, rissen sie zu Boden und bedrohten sie mit einem Kampfhund. Bekannt wurde der FVB durch den Aufmarsch am 24.5.97 in Bad Segeberg. Damals gab es lautstarke Kritik aus den Reihen der eingesetzen Polizeibeamten, daß dieser gespenstische Umzug nicht aufgelöst wurde. Daß wiederum FVB-Aktivisten aus Süd- und Ostdeutschland kommen werden, kann aus der Ankündigung auf dem "Infotelefon Deutschlandsturm" in Erfurt geschlossen werden.

Das "Bündnis Rechts" ist eine äußerst gefährliche Mischung aus geübten Demagogen und Organisationen mit Gruppierungen, die den Straßenterror praktizieren.

Wir werden keine Nazi-Provokation in Lübeck zulassen. Die Serie der rechtsextremen Anschläge in unserer Stadt verpflichtet uns zu konsequentem Auftreten gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus. Das Lübecker Bündnis gegen Rassismus ruft alle antifaschistisch eingestellten Menschen und Gruppen auf, mit uns gemeinsam den Aufmarsch zu verhindern. Wir beabsichtigen, durch massenhafte Präsenz die Naziprovokation unmöglich zu machen. Wir fordern die Behörden der Hansestadt Lübeck auf, den Naziaufmarsch unverzüglich zu untersagen. Jedes andere Vorgehen wäre unverantwortlich.

Den Innenminister des Landes Schleswig-Holstein fordern wir auf, das "Bündnis Rechts" als besonders gefährliche Nazigruppierung sofort zu verbieten.

(Lübecker Bündnis gegen Rassismus)

Das Lübecker Bündnis gegen Rassismus ist telefonisch unter 0451/7020748 zu erreichen.