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Nigeria: Ogonis werden weiter verfolgt

In Nigeria wurden Anfang Januar 20 Aktivisten der Ogonis im Vorfeld des "Ogoni-Kulturtages" verhaftet. Die Ogoni leben in einer Küstenregion des westafrikanischen Staates. Der britisch-niederländische Shell-Konzern beutet in ihrem Gebiet Erdölvorkommen aus und wird von Greenpeace sowie den Organisationen der lokalen Bevölkerung schwerer Umweltverschmutzung beschuldigt. Undichte Pipelines und Fahrlässigkeit an den Bohrlöchern verschmutzen Ackerland und Flüsse. Ohne daß auch nur ein Bruchteil des aus der Erde geholten Reichtums in der Region bliebe, werden den ansässigen Bauer- und Fischergemeinden auch noch die Lebensgrundlagen zerstört.

Der Widerstand der Bevölkerung dagegen wird von Militär und paramilitärischer Polizei gewaltsam unterdrückt. Shell, so heißt es, bedankt sich für diesen Dienst bei den "Sicherheitskräften" mit Geldzuwendungen.

1995 ließ das nigerianische Militärregime den Schriftsteller und Gründer der Ogoni-Bewegung Ken Saro-Wiwa zusammen mit acht weiteren Aktivisten hinrichten. Monate später versuchte Shell gegen ein posthum veröffentlichtes Buch Saro-Wiwas, in dem schwere Vorwürfe gegen den Konzern erhoben werden, gerichtlich vorzugehen.

(wop)