Anti-AKW

Bundesweite Aktionstage für den Ausstieg

Nachdem in der letzten Ausgabe der LinX zu verschiedenen Anti-Atomkraft-Aktionstagen aufgerufen wurde, wollen wir euch hier durch einzelne Berichte mehr oder weniger ausführlich über deren jeweiligen Verlauf informieren.

Ein Kurzbericht erreichte uns beispielsweise aus Saarbrücken. Am Wochenende 12./13.9. zeigte sich hier internationale Solidarität: Auf der RednerInnenliste stand u.a. ein Delegierter aus Australien. Im Verlauf der Demonstration wurde ein Castor-Modell getestet (es versagte natürlich) und durch die Gegend transportiert (erfolgreiche Blockade!). Die Grenzübergänge des Saarlandes gelten als bedeutende Schnittpunkte für Atomtransporte nach Sellafield und La Hague. Verschiedene Initiativen haben bereits Blockaden an den Grenzen angekündigt, falls weiterer Transporte ins Ausland stattfinden.

Ein "Tag der offenen Tür" sollte in Lingen u.a. anläßlich des zehnjährigen Bestehens des dortigen AKW II stattfinden. Grund genug, für AtomkraftgegnerInnen, auch hier zu Protesten aufzurufen. Ein aus ca. 300 Personen bestehendes gemischtes Publikum fand sich ein und zog, einzelne Kundgebungen veranstaltend, durch die Innenstadt. Nach einer Abschlußkundgebung am AKW, setzten einige Teilnehmende ihren Weg fort und spazierten um das Gelände der Brennelementefabrik. Denn neben dem AKW Lingen II, das sich in der Nähe des NATO-Bombenabwurfplatzes Nordhorn Range befindet, ist die Gegend auch mit dem seit 1977 stillgelegten, sich im "sicheren Einschluß" befindlichen AKW Lingen I sowie der Brennelementefabrik Advanced Nuclear Fuels (ANF) gesegnet. Letztere ist mittlerweile die einzige derartige Anlage in der BRD und 100%ige Tochter des Siemens Konzerns.

Nach Angaben einer Atomkraftgegnerin aus Lingen sei es dabei (ebenso wie an den anderen Standorten) zu keinerlei Übergriffen auf die Demonstrierenden gekommen. Vor Ort sorge mensch sich besonders darum, daß im Falle eines Brennelement-Transportes von Lingen nach Ahaus, dieser in 2-3 Stunden gelaufen sei und weder be-, geschweige denn verhindert werden könne. Dies insbesondere, wenn es wieder eine Vorverlegung der Transportzeit gibt, wie es beim Transportzug nach Ahaus im März diesen Jahres der Fall gewesen sei.

(us)