Internationales

Kroatien:

Serbische Lehrer entlassen

In der kroatischen Region Baranja haben die Behörden nach Berichten des Zagreber Helsinki-Komitees zu Beginn des neuen Schuljahres die serbischen Lehrer entlassen. In den meisten Fällen seien die Betroffenen von den Schulleitern mündlich benachrichtigt worden, daß sie schon am nächsten Tag nicht mehr zur Arbeit erscheinen bräuchten. Am eklatantesten sei der Fall einer Grundschule, so die kroatischen Menschenrechtler, in dem die Posten der Lehrer bereits vor Ferienende in der örtlichen Zeitung ausgeschrieben worden seien. Die Behördenvertreter würden sich auf Eltern-Petitionen berufen, die die Entlassungen gefordert haben, berichtet Rechtsanwalt Milorad Nenadovic von der Vereinigung für Frieden und Menschenrechte in Baranja. Genaueres sei allerdings nicht bekannt.

Die Menschenrechtler beklagen weiter, daß serbische Rückkehrer immer noch Schwierigkeiten hätten, ihr Eigentum sowie ihre Häuser und Wohnungen zurückzubekommen. Aus einigen Orten berichten Mitarbeiter des Helsinki-Komitees, daß Vertreter rechter Parteien bei den kroatischen Nachbarn von Tür zu Tür gingen, um Unterschriften gegen die Wiederansiedlung der Flüchtlinge zu sammeln. Auch massive Einschüchterungen kämen vor, denen die örtliche Polizei meist untätig zuschaue.

(wop)