KERNspalte

Vor kurzem haben sie noch Wirtschaftssanktionen gegen Pakistan und Indien verhängt, nun haben die USA selbst wieder sog. subkritische Atomwaffentests in der Wüste von Nevada durchgeführt. Dabei handele es sich um "nicht-explosive" Tests im Einklang mit dem Vertrag über das Verbot von Nukleartests, so hieß es. Die USA, die derzeit als einzige Atommacht über einen Testsimulator verfügen, geben über 4 Billionen Dollar für die Erhaltung und Verbesserung ihres Atomwaffenarsenals aus - mehr als zur Zeit des "kalten Krieges".

Anläßlich der 12jährigen Gefangenschaft von Mordechai Vanunu fand im September in Israel eine internationale Woche statt. Der ehemalige Techniker im Atomreaktor bei Dimona veröffentlichte bereits 1986 Daten über die dortige Kernwaffenproduktion. Als "Spion und Hochverräter" saß er daraufhin in Isolationshaft. Die internationalen Gruppen sehen ihn als "Gefangenen aus Gewissensgründen". In einem ähnlichen Fall in Rußland muß sich Aleksandr Nikitin wegen Hochverrats vor Gericht verantworten. Nikitin warnte vor der nuklearen Verschmutzung des Nordmeeres durch U-Boot-Unfälle und unkontrollierte Entsorgung von abgebrannten Reaktorkernen. Der Prozeß wird am kommenden Mittwoch fortgeführt.

Ein Leiharbeiter erhob jüngst schwere Vorwürfe gegen die Bayernwerk AG. Der Energiekonzern betreibt u.a. das Kernkraftwerk Isar-1 bei Landshut. Dort und in anderen KKW sei mehrfach gegen die Strahlenschutzverordnung verstoßen worden, indem Reinungskräfte ungenügend geschützt wurden. Durch derartige Einsätze sei der betreffende Mann seit 1994 erkrankt.

Das OVG in Magedeburg hat die Einlagerung von atomaren Abfällen im Ostfeld des ehemaligen DDR-Salzbergwerkes in Morsleben gestoppt. Damit reagierte das Gericht auf einen Ende 1997 von BUND und Greenpeace gestellten Eilantrag. Die Erweiterung um das Ostfeld erfolgte u.a. ohne ein Planfeststellungsverfahren und ist damit gesetzeswidrig. Zudem wurde die im DDR-Sicherheitsbericht von 1984 begrenzte Müllmenge von 26.571 cbm bereits weit überschritten. Derzeit befinden sich in dem einzigen deutschen Endlager mehr als 35.000 cbm radioaktiver Abfälle. Der BBU hat nun Strafanzeige gegen das Bundesamt für Strahlenschutz gestellt, wegen illegalen Betreibens des Endlagers. Auch ist noch eine Verbandsklage des BUND gegen den Weiterbetrieb der Anlage anhängig.

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(us)