Lokales

Für ein freies und selbstverwaltetes Jugend- und Kulturzentrum in Gaarden!

Erich-Kästner-Schule besetzt?!

In zeitlicher Nähe zum Redaktionsschluß der LinX gab es am letzten Montag den Versuch einer Hausbesetzung in Gaarden. Objekt der Begierde der BesetzerInnen ist die Erich-Kästner-Schule in der Pickertstraße, die seit mehr als einem Jahr leer steht. Noch am Montag sollte das Haus wieder mit Leben gefüllt werden, mit einem leckeren veganen Essen für wenig Geld und mit einem Konzert zweier Bands.

Hintergrund für die Aktion ist die langjährige Untätigkeit der Stadt Kiel, sei es unter der ehemaligen rosarot-lindgrünen Koalition oder unter der jetzigen zartrosa Gansel-Truppe. Schon seit Jahren bemühen sich Jugendliche um ein "freies und selbstverwaltetes Jugend- und Kulturzentrum in Gaarden", schon seit Jahren werden sie von den verantwortungslosen PolitikerInnen hingehalten. Auch diverse Hausbesetzungen, zuletzt die Besetzung des Hauses Karlstal 34a im Frühjahr 1997, blieben folgenlos, von staatlicher Repression einmal abgesehen.

In ihrem Unterstützungsaufruf kritisieren die BesetzerInnen, daß "die Politik der Stadt (...) darauf abzielt, alternative Projekte zu verhindern oder zu zerstören". Genannt werden u.a. die Schwentine-Schule und die Vertreibung aus dem Karlstal aber auch die geplante Kürzung von Zuschüssen für den Leuchtturm in Friedrichsort, den Hof Ackerboom in Mettenhof und für die Hansastr. 48. Mit der Besetzung - so heißt es weiter - "suchen wir eine breite Öffentlichkeit, wollen die Dringlichkeit des Problems verdeutlichen und die Mühlen der Bürokratie ankurbeln".

Der zunehmenden Durchkommerzialisierung der Lebenswelt durch Prestigeobjekte wie das CAP wollen die BesetzerInnen durch "die Schaffung eines nicht-kommerziellen Kulturraumes" begegnen. Unter anderem ist "die Einrichtung von Proberäumen, von Kreativräumen zum Malen, Gestalten und Werken, Konzertveranstaltungen, Discos und Cafés, Gemeinschaftsküche, Sport, Filmprojekten, Workshops und AG's aller Art" geplant.

(usch)