Betrieb & Gewerkschaft

Aktionstag am 5.2. in Kiel

Aktionstag der Arbeitslosen in Kiel

Während Arbeitsamtsdirektor Steil die neuesten Horrorzahlen verkündete, demonstrierten am 5.2. ungefähr 300 Personen vor dem Kieler Arbeitsamt gegen die zunehmende Arbeitslosigkeit und für eine aktive Arbeitsmarktpolitik. Aufgerufen hatten Kieler Arbeitsloseninitiativen und die Gewerkschaften. Als Redner geißelten ÖTV-Sekretär Arnold Antusch und Uli Selle vom "Bündnis sozialer Unfrieden" die Untätigkeit der Regierung und die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik. Anstelle der Bekämpfung der Arbeitslosen durch Zwangsdienste und Leistungskürzungen gelte es, Arbeit zu finanzieren.

Erwartungsgemäß ließen sich die Kieler Arbeitslosen nur schwer mobilisieren. So fanden sich unter den 300 Protestierenden relativ viele Verbandsfunktionäre und Menschen, die sich mit Arbeitslosen solidarisieren. Das "soziologische Wunder" (Bordieux) der Arbeitslosenbewegung in Frankreich läßt in Kiel noch auf sich warten.

Trotzdem - oder gerade deshalb - laufen die Planungen für den zweiten Aktionstag am 5.3. auf Hochtouren. Nach Redaktionsschluß fand schon das zweite Vorbereitungstreffen statt. Auch gewerkschaftlich organisierte Betroffenenorganisationen haben ihre Unterstützung zugesagt. Die Kieler Arbeitsloseninitiative (Alo-Ini) hat für diesen Tag (10 Uhr) "alle Erwerbslosen, die Familien und Freunde zum französischen Frühstück" vor dem Kieler Arbeitsamt eingeladen. In einer Pressererklärung wird auf den Kampf der arbeitslosen französischen Kollginnen und Kollegen verwiesen, deren ausdauernde Proteste zum Erfolg führten.

Menschen, die sich an den Vorbereitungen für den Aktionstag beteiligen wollen, können sich bei der Alo-Ini in der Iltisstr. 34, 24143 Kiel melden. Tel.: 732635.

(usch)