Betrieb & Gewerkschaft
Auf 25.750 arbeitslos gemeldete Frauen und Männer erhöhte sich die Beschäftigungslosigkeit im Bezirk des Arbeitsamtes Kiel mit seinen Dienststellen in Eckernförde und Plön zum Jahresbeginn 1998. Damit lag die Arbeitslosenzahl um 4,4% über dem Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote ergab 13,4%.
"Die wirtschaftliche Situation in vielen Betrieben ist nicht so stabil, daß positive Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt erkennbar werden", so Rolf Steil, Direktor des Arbeitsamtes Kiel. Bestehender Arbeitskräftebedarf werde weniger in langfristige Einstellungen umgesetzt, eher zeige er sich bei der Inanspruchnahme von befristeter Beschäftigung und Zeitarbeit.
Den vergleichsweise geringen Anstieg der Arbeitslosen - im Januar 1997 meldeten sich 500 mehr Personen arbeitssuchend - führte Steil auf "die milde Witterung im Januar" zurück.
Die höchsten Zugänge an Arbeitslosen kamen aus den Bereichen Baugewerbe (430), Öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung (350), Einzelhandel (223), Gastgewerbe (196) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (195).
Im Jahresvergleich hat sich v.a. die Situation von Frauen am Arbeitsmarkt verschlechtert, deren Arbeitslosenquote ist um 9,1% gestiegen, gegenüber nur 1,6% bei den Männern. Problematisch auch die Situation für Arbeitslose ohne deutschen Paß: Mit 2.735 hat sich ihre Zahl seit September 1997 laufend erhöht, die Arbeitslosenquote hat hier die Rekordzahl von 33,4% erreicht. Auch die Langzeitarbeitslosigkeit ist auf dem Vormarsch. Erstmals sind über 8.400 Personen im Arbeitsamtsbezirk länger als ein Jahr ohne Beschäftigung, der Anstieg zum Vorjahr beträgt 21%.
Im allgemeinen Trend bewegen sich auch die Daten für Kurzarbeit und ABM-Beschäftigung. Sowohl die Kurzarbeit als auch ABM-Beschäftigung verzeichnen Zuwächse.
Den 25.750 Arbeitslosen stehen insgesamt 1.053 offene Stellen gegenüber. Als "offene Stellen" werden hierbei alle Arbeitsangebote mit einer Beschäftigungsdauer von über "7 Kalendertage" gezählt.
Für die kreisfreie Stadt Kiel wurden Ende Januar 15.887 Arbeitslose gezählt, dies entspricht einer Quote von 15,6%. Insgesamt gibt es 858 mehr Arbeitslose als im Vorjahresmonat.
(usch)