Glosse

Guildo & Gerhard für Deutschland!

Schiebung! Guildo, der "Meister" aller vom Schlageropium schwer Gezeichneten, fährt für Deutschland nach B. Juhu! Aber ging alles mit rechten Dingen zu? Das Telekoma hörte nur HandybenutzerInnen zu. Festangeschlossene hatten's nicht leicht, an der bundesdeutschen TED-Demokratie teilzunehmen. Und nun ertönt der empörte Protest aufrechter Schlagerdemokraten: Eine Schande für Deutschland!

Schiebung auch bei Gerhard? Klar! Unlauterer Wettbewerb auf dem Wahlzettel. Die Niedersachsen wollten ihren Landtag wählen. Stattdessen rief man sie zur Kandidatenkür an die Urnen. Die SPD will jetzt nämlich noch demokratischer werden. Statt nur einen unrepräsentativen Querschnitt der Bevölkerung zu fragen, wer Kanzler werden soll, nämlich ihre Mitgliedschaft, veranstaltet sie jetzt Testwahlen in ausgewählten Bundesländern, um zu ermitteln, ob Gerhard oder der ewige Oskar für Deutschland nach B. sollen. Geile Idee. Aber eine Schande für Deutschland, denn Gerhard kann gar nicht singen. Und er hat uns auch nicht alle lieb, sondern will nur den Wirtschaftsbossen Nußecken zuschustern. Gemein! Schiebung! Wo bleibt da die Demokratie? Auch nur was für Handydandys?

Die norddeutschen Flachländler sind sogar doppelt betrogen. Sie haben einen Blankoscheck für den Ministerpräsidenten ausgestellt. Wer auf Gerhards Sessel kommt, darüber hüllt sich die Partei natürlich wiedermal in Schweigen, vermutlich um nach zehn Dementis mitzuteilen, daß alles schon ganz lange genauso geplant war. Nämlich daß der Mann der Stunde auch Gerhard heißt (insofern kein Wahlbetrug) und nicht nur so aussieht wie Kanther, sondern auch so denkt und handelt.

So bleibt alles made in Germany und beim großen G. Wenigstens darauf ist Verlaß. Aber was passiert wenn Guildo in B. abräumt? Kommt er dann nach B.? Vielleicht entdeckt ihn ja die CDU als den Kanzlerkandidaten? Genau! Guildo for President!

(jm)