Betrieb & Gewerkschaft

15,7% ­ noch mehr Arbeitslose in Kiel

In Kiel ist die Arbeitslosigkeit im Februar noch einmal gestiegen. 16.015 Menschen waren Ende letzten Monats arbeitslos gemeldet, 128 mehr als Ende Januar. Im Arbeitsamtsbezirk, der auch die Dienststellen Eckernförde und Plön umfaßt, waren insgesamt 25.944 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr sind dies 1.011 oder 4,1% mehr.

"Durch das zügige Ende des Winters ist der Höchststand der Winterarbeitslosigkeit 97/98 offenbar erreicht", so Rolf Steil, Direktor des Kieler Arbeitsamtes. Ein Indiz hierfür sei "die deutlich zurückgehende Zahl von Personen, die insbesondere aus vorheriger Erwerbstätigkeit sich arbeitslos melden. Seit Jahresbeginn waren dies 20,4% (­ 965) weniger gegenüber dem Vorjahreszeitraum."

Der Neuzugang an Arbeitslosen wurde im Berichtsmonat Februar mit 2.853 registriert, 40,6% meldeten sich aus vorheriger Erwerbstätigkeit arbeitslos. Die höchsten Zugänge an Arbeitslosen kamen aus den Bereichen Baugewerbe mit 235, öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung mit 106, aus dem Einzelhandel mit 110 und dem Gesundheits- und Sozialwesen mit 95. Nach betrieblicher Ausbildung meldeten sich 200 Männer und 46 Frauen arbeitssuchend.

Von den 25.944 Arbeislosen waren 15.739 (60,7%) Männer und 10.205 (39,3%) Frauen. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der Bestand bei den arbeitslos gemeldeten Frauen um 837 oder 8,9%, der Anstieg der Männer fiel mit + 174 oder + 1,1% wesentlich geringer aus.

Die Zahl der Arbeitslosen, die sich auf Teilzeitarbeit einschränken, bleibt fast unverändert. Ende Februar waren es 2.019 Frauen und 57 Männer. 582 jüngere Arbeitslose unter 20 Jahren waren von Arbeitslosigkeit betroffen, 138 oder 31,1% mehr als im Vorjahr.

Immer ungünstiger wird vor allem die Situation von arbeitslosen Menschen ohne deutschen Paß. Mit 2.795 hat sich ihre Zahl seit September '97 laufend erhöht, die Arbeitslosenquote liegt hier inzwischen bei 34,2%. Weiter steigend ist auch die Zahl der Langzeitsabeitslosen. Ihr Anteil lag Ende Februar mit 8.480 Personen bei 32,7%. Damit waren 1.476 oder 21,1% mehr Personen bereits über ein Jahr ohne Unterbrechung arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. 3,2% der Arbeitslosen waren Schwerbehinderte (+ 19).

Zur Monatsmitte waren 965 ArbeitnehmerInnen (Vormonat 1.054) von Kurzarbeit betroffen. Die Zahl der beteiligten Betriebe erhöhte sich dabei von 49 auf 58, der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 40,6%.

Im Februar 1998 waren insgesamt 600 Personen (+ 90) in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zwischengeparkt. Von den Betrieben und Verwaltungen und durch Betriebskontakte der Arbeitsvermittlung wurden insgesamt 1.251 offene Stellen (198 mehr als im Januar) neu zur Vermittlung über sieben Kalendertage gemeldet. 731 Stellen wurden im Februar mit Vermittlung besetzt.

Es gibt also genügend Gründe, um am 7.4. beim Aktionstag der Arbeitslosen mitzumachen, auf die Straße zu gehen, um gegen die andauernde Untätigkeit der Politik in Bund, Land und Kommune zu demonstrieren.

(usch)