Antifaschismus

Saalfeld: 14 jähriges Mädchen von Täter aus der rechten Szene erstochen

Zum Mord an Jana G. erklärt die innenpolitische Sprecherin der PDS Ulla Jelpke:

In Saalfeld wurde gestern nachmittag (26.3. - die Red.) ein 14jähriges Mädchen auf offener Straße im Stadtteil Gorndorf von einem 15jährigen erstochen, der der Saalfelder Neonazi-Szene zuzuordnen ist.

Die Schülerin, Jana G., die der links-alternativen Szene angehörte, wohnte in Gorndorf, einem Stadtteil Saalfelds, der als Hochburg der Neonazis gilt. Bei dem Täter handelt es sich nach Angaben der örtlichen Antifa-Initiative um einen einschlägig bekannten Rechtsradikalen.

Die neofaschistische Szene Saalfelds hat sich bereits unmittelbar nach dem Mord mit dem Täter solidarisiert: Linke und AntifaschistInnen, die sich am Tatort versammelt hatten, wurden von Neonazis dazu aufgefordert, umgehend zu verschwinden, ansonsten würden auch sie abgestochen werden.

Noch vor ca. zwei Wochen hatten 2.500 Menschen in Saalfeld "Gegen jeden rechten Konsens" demonstriert. Während diese Demonstration vom Ordnungsamt der Stadt nahezu unzumutbaren Auflagen unterworfen worden war und auch die genehmigte Demo-Route, die durch Gorndorf führen sollte, kurzfristig von der Polizei verboten worden war, hatten 300 Neonazis die Möglichkeit, ungehindert durch die Saalfelder Innenstadt zu marschieren.

Der Mord an Jana G., die von rechten Jugendlichen offensichtlich als politische Provokation betrachtet worden ist, reiht sich ein in eine Vielzahl rechter Übergriffe auf Linke, AntifaschistInnen oder Punks.

Wie in vergleichbaren Fällen sind auch in diesem Fall Polizei, Verfassungsschutz und Staatsanwaltschaft darum bemüht, den politischen Hintergrund dieser Straftat zu verleugnen. Unabhängig von den konkreten Motivationen des Täters steht jedoch fest, daß die rechte Szene Saalfelds den Mord an der linken Jugendlichen als ihre Sache betrachtet und sich mit dem Täter solidarisiert.

(Presseerklärung der PDS)