KERNspalte

Die Landesregierung stellte Ende März nun endlich die seit zwei Jahren versprochene Broschüre zu "Gefahren der Atomkraft" vor. Darin findet sich teils Juristisches, teils Fachliches, teils Überflüssiges und teils Interessantes über Funktionsweise und Entsorgung von Atomreaktoren. Mitgewirkt haben u.a. auch Greenpeace, das Öko-Institut Darmstadt und die Gruppe Ökologie, Hannover. Die 60-Seiten-Broschüre kann kostenlos angefordert werden bei der "Informationsstelle zu Gefahren der Atomenergie" im Ministerium für Finanzen und Energie, Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel, telefonisch unter 0431-988-4290 bzw. -4291 oder per Fax unter -4232.

Nachdem die Castor-Transporte vom AKW Krümmel wegen der unsicheren Behälter für dieses Jahr vorübergehend ausgesetzt wurden, wird trotzdem die Krümmel-Kampagne der norddeutschen Anti-AKW-Initiativen mit einer Veranstaltungsreihe in Geesthacht und Umgebung im Herbst fortgesetzt werden. Vorbesprechungen finden Anfang Mai statt. Währenddessen hat auch ein weiterer Transportbehälter vom Typ NTL-3 den Falltest bei der britischen Atomaufsicht nicht bestanden. Dieser Behälter ist seit 1990 für Castor-Transporte vom AKW Obrigheim und in Schweden eingesetzt worden.

Die für einen Transport ins Zwischenlager Gorleben nach der Bundestagswahl vorgesehenen 6 Castor-Behälter sind in La Hague bereits beladen worden (nach Angaben der BI Lüchow-Dannenberg). Es handelt sich um hochradioaktive Wiederaufarbeitungsabfälle, die in Kokillen verglast wurden, wie schon beim Transport 1996.

Atomposse: Nachdem eine Werbeagentur aus Bünde in Westfalen den Vorschlag gemacht hat, die Seitenwände der transportierten Castor-Behälter als Werbeflächen zu vermieten, hat sich ein erster Interessent gemeldet: Die BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Die Agentur fand das eine gute Idee, die sie auch mit einem Scheck über 200 DM unterstützte, konnte allerdings noch keine Zusage geben, da das Bundesumweltministerium sich noch nicht zu einem Verkauf der Werberechte geäußert hat.

(BG)