Aus dem Kieler Rat

Dänin ist neue Stadtpräsidentin in Kiel

Die Kieler Ratsversammlung wählte am Donnerstag (23.4.) die SPD-Politikerin Cathy Kietzer zur Stadtpräsidentin. Jürgen Fenske, neuer Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat, begründete die Kandidatur der letztlich einstimmig gewählten Stadtpräsidentin: "Wir wollen ein Zeichen setzen für das zusammenwachsende Europa."

Cathy Kietzer, geborene Odershede Christensen, wurde am 27. Januar 43 in Hj_rring/Dänemark geboren und wuchs in Ålborg auf. Nach dem Besuch der höheren Handelsschule machte sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin in einem großen Exportunternehmen. 1967 zog sie nach Kiel und heiratete Klaus Kietzer. Die 1974 in die SPD eingetretene Dolmetscherin sitzt seit 1985 dem Ortsverein Mettenhof-Hasseldieksdamm vor, war Mitglied des Kreisvorstandes und des Landesausschusses der Kieler SozialdemokratInnen.

In ihrer kurzen Antrittsrede formulierte Cathy Kietzer für sich die "wichtigste Aufgabe in gut vorbereiteten und durchgeführten Ratsversammlungen". Ihr spezielles Augenmerk gelte "den Bereichen Kultur und Tourismus, möglichst sogar einer Koppelung beider Gebiete". "Die schöne Region Förde" sei als kulturelles Zentrum des Landes bisher unter Wert verkauft worden. Vor allem "unsere Oper und das Schauspielhaus, die Museumsmeile und das Schleswig-Holstein Musikfestival" müßten deutschlandweit und in unseren Nachbarländern "touristisch professionell" vermarktet werden.

Leider verzichtete die neue Stadtpräsidentin darauf, auf die großen Probleme der Landeshauptstadt im Bereich der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik hinzuweisen. Auch die Ankündigung, "die Zusammenarbeit mit dem Oberbürgermeister bei Berücksichtigung der unterschiedlichen Aufgaben weitestgehend harmonisch und abgestimmt" zu suchen, läßt nicht erwarten, daß sozial ausgegrenzte und einkommensschwache Bevölkerungsschichten in Cathy Kietzer eine parteiliche Fürsprecherin finden werden.

(usch)