Globaler Aktionstag gegen den Angriff auf Irak:

Antikriegsaktion in der Innenstadt

 

Am Sonnabend, dem 26. Oktober, fanden weltweit Proteste gegen den drohenden IRAK-Krieg statt. Die US-amerikanische Friedensbewegung hatte diesen Tag unter dem Motto ”Stoppt den Krieg bevor er beginnt” initiiert. Die größten Demonstrationen gab es in den USA selbst, wo vor allem in Washington und San Francisco mehrere hunderttausend Menschen auf die Straße gingen. In Deutschland gab es in über 80 Städten Aktionen, die größte davon mit ca. 20000 Teilnehmern in Berlin.

Auch in Kiel hatte man Aktionen vorbereitet. Der Friedensgesprächskreis und die Attac-Arbeitsgruppe gegen den Krieg hatten unabhängig voneinader die Initiative ergriffen.Unter einigen Umständen gelang es eine gemeinsame Vorbereitungsrunde einzurichten, an der sich sechs Gruppen beteiligten: Attac, der Gesprächskreis, die DFG-VK,die Graswurzeln, die SAV und Avanti, letztere waren aber (warum auch immer) am Sonnabend nicht dabei. Das Antikriegsbündnis konnte gar nicht mehr in Erscheinung treten, da es sich vor einiger Zeit aufgelöst hatte. Die Gruppen einigten sich auf Redebeiträge, sodass die Aktion zu einer Kundgebung werden sollte.

Der Sonnabend begann mit Regen. Dennoch waren etwa 150 (die KN schreibt gar von 200) Leute auf den Asmus gekommen. Glück für uns, dass die DKP gerade ihren Landesparteitag in Kiel hatte und uns unterstützte. So war der VVN auch gleich mitgekommen. Außer den Gruppen, die beim Vorbereitungstreffen waren, hielten auch IPPNW und Bettina Jürgensen im Auftrag des Runde Tisches gegen Rassismus und Faschismus eine Rede. Ein Redner von Attac wies unter anderem auf die Bedeutung der Kieler Rüstungsproduktion nicht zuletzt bei HDW hin. In der Wik habe sich zudem vor kurzem der fünftgrößte US-Militärkonzern Reytheon angesiedelt, der u.a. Ausrüstungsgegenstände für U-Boote herstellt.

Leider hatten wir auch Unterstützung von ungebetenen Gästen, unseren Freunden, die für Israel Waffen forderten. Sie waren einfach nicht vom Fleck zu bewegen mit ihren Stellpappen und Flugblättern, sodass das Orga-team beschloss, sie mit unseren friedlichen Transpis zu verdecken. Die Kundgebung war früher als geplant vorbei: Ganz spontan und daher ohne Anmeldung verwandelte sich die umherstehende Gruppe in eine Demonstration und bewegte sich Richtung Alter Markt. Ein dicker Polizist war sofort am zurückbleibenden Infotisch und protestierte. Wir versuchten noch seinen Protest in eine Unterschrift gegen den Krieg zu verwandeln, was uns leider nicht gelang.Nach zehn Minuten war der Demozug schon wieder da, und wurde von der Anmelderin der Kundgebung — noch unter dem Eindruck des Polizeiprotestes stehend — aufgelöst.

Zwischenzeitlich haben sich die Gruppen, die bereits den Aktionstag vorbereitet haben, getroffen, um weitere Aktionen zu besprechen. In der Diskussion sind eine Demo und eine Veranstaltung, ohne dass es bisher konkrete Absprachen gegeben hätte. Am 20. November um 19 Uhr soll in der Pumpe das nächste Treffen statt finden.

Daniela Grant, BASISGRÜN