Auf nach Kopenhagen!

Am 11. November war es endlich soweit: Die Kopenhagen-Kampagne von Avanti-Projekt undogmatische Linke trat mit einer Reihe von Mobilisierungsveranstaltungen in die “Heiße Phase” ein.

In eben diesem Rahmen gab es dann am 12.11. eine von Avanti und ihren dänischen Bündnispartnern “Globale Roedder” organisierte Veranstaltung in der Pumpe, welche von ca. 40 Menschen besucht wurde.

Nach einer Einleitung von Avanti, basierend auf einer Foto und Transparent-Vernissage, mit der noch einmal auf die wesentlichen Kritikpunkte an der Europäischen Union und ihrer Politik, der neoliberalen Wirtschafts- und Sozialpolitik, der zunehmenden Militarisierung sowie der rassistischen Migrationspolitik hingewiesen werden sollte, folgte dann der Vortrag von “Globale Roedder”.

Diese Gruppe versteht sich als Teil der radikalen Linken in Dänemark und vertritt inhaltlich eine scharfe Kritik an den momentanen gesellschaftlichen Verhältnissen (nähere Infos unter www.kopenhagen2002.de).

In dem Vortrag standen vor allem die aktuelle Situation in Dänemark und Kopenhagen, sowie die Positionierung von “Globale Roedder” zu den unterschiedlichen Bündnissen im Vordergrund.

Gerade die Analyse der aktuellen Situation, die Schilderung der schon jetzt beginnenden Kriminalisierung des Widerstandes in Kopenhagen, die Schwierigkeiten der Zusammenarbeit zwischen den drei großen Bündnissen “Stoppt die Gewalt”, “Initiative für ein anderes Europa” und “Stop Unionen”. Während “Stoppt die Gewalt”- das wohl breiteste Bündnis, welches sich vornehmlich aus professionellen NGO´s zusammensetzt- keine inhaltliche Ausrichtung besitzt, stehen die beiden anderen Bündnisse für unterschiedliche politische Positionen, an denen sich gerne mal gerieben werden kann. So finden auf der einen Seite sich bei “Stop Unionen” gewerkschaftliche und traditionell marxistische Gruppen sowie Anti-EU-Initiativen wieder, welche im Wesentlichen für einen Austritt Dänemarks aus der EU streiten.

Auf der anderen Seite stehen die Gruppen der “Initiative für ein anderes Europa”, ein Bündnis welches inhaltlich vor allem die neoliberale Wirtschafts- und Sozialpolitik und den Rassismus der Festung Europa kritisiert. Im Gegensatz zu “Stop Unionen” besitzen diese Gruppen jedoch eine internationalistische Ausrichtung weswegen sie ein anderes Europa auch immer als einen Teil einer anderen Welt betrachten würden.

In Bezug auf die aktuelle Situation wies “Globale Roedder” noch einmal auf die umfassenden Befugnisse der dänischen Polizei hin, welche schon jetzt eine Generalvollacht zur “Gefahrenabwehr” besitzen und ging anschließend noch einmal auf die einzelnen Aktionstage ein (genauere Informationen zu den Tagen gibt es unter ).

Damit war der erste Teil der Veranstaltung abgeschlossen und es wurde in die Diskussion eingestiegen: Hier stand vor allem die so genannte Gewaltverzichtserklärung für bestimmte Aktionen im Mittelpunkt der Debatte. Basierend auf dieser Erklärung wurde vor allem die Frage diskutiert, inwiefern sich Gruppen in Dänemark mit offensiven Aktionsformen identifizieren bzw. sich mit den durchführenden Gruppen solidarisieren und wie der staatlichen Gewalt in Kopenhagen begegnet werden soll. Die Diskussion war dabei durchaus von Kontroversen geprägt, so dass diese Debatte noch nicht für beendet erklärt werden kann.

Abschließend gab es von den VertreterInnen von Avanti noch einmal den Hinweis auf die Busse die für den EU-Gipfel bereitgestellt werden.

Für diese können ab sofort im Zapata Karten gekauft werden (Donnerstag-Samstag oder Freitag-Samstag) und es wird am 28.11. passend dazu das erste Busvorbereitungstreffen geben, zu dem alle Menschen die sich konkret dazu entschlossen haben in den Bussen mitzufahren recht herzlich eingeladen sind.
In diesem Sinne – auf nach Kopenhagen !

(fo)