Das ITER-Projekt - der Bau des Internationalen Fusionsreaktors -wird nicht in Lubmin/Greifswald realisiert. Die vom Land MV eingereichte Bewerbung wurde von der EU-Kommission aus formalen Gründen zurückgewiesen: Es könnten sich nur Nationen und keine Regionen bewerben.
Für den Kampf gegen das Atommüllendlager Gorleben wird die Luft nun dünn. Der niedersächsische Umweltminister Sander (FDP) hat ein Ende des Moratoriums gefordert und will die Erkundungsarbeiten am Salzstock unverzüglich fortsetzen, da diese sowieso keine Vorfestlegung bedeuteten. Gleichzeitig forderte er eine Abkehr von der Strategie des zentralen Endlagers und eine unverzügliche Inbetriebnahme des Schachtes Konrad in Salzgitter für schwach- bis mittelwärme entwickelnde radioaktive Abfälle.
Der 2. Reaktor in Temelin (Tschechien) ist am 27.3. nach der Anfang März gemeldeten Leckage wieder hochgefahren worden. Schon am 31.3. fuhr die Abschaltautomatik ihn bei Tests wieder herunter. Gründe wurden nicht genannt. Das einzige Atomkraftwerk Armeniens in Eriwan ereilte dasselbe Schicksal, auch hier zum wiederholten Male, nachdem das Stromnetz in Richtung Iran ausgefallen war. Die günstige Gelegenheit soll für Reparaturarbeiten genutzt werden, die sich bis zum Sommer hinziehen werden. Damit verzichtet Armenien auf 45% seiner Energieproduktion - allerdings, nachdem die meisten Lichter sowieso schon aus waren.
Planmäßig abgeschaltet wurde am letzten Märztag Calder
Hall, der älteste Atomreaktor der Welt, nach 47 Jahren. Sicherheitsbedenken
spielten keine Rolle, denn er stand auf dem Gelände der restlos verseuchten
Plutoniumfabrik in Sellafield, aber er wurde unrentabel, teilte die Betreibergesellschaft
BNFL mit.
Brunsbüttel ist wieder am Netz und außerdem noch einen Teil
seiner abgebrannten Brennelemente los. Drei Castor-Behälter von hier
und Brokdorf gingen auf die Reise nach Baden-Württemberg, um hier
mit drei weiteren für die Wiederaufarbeitung in La Hague und Sellafield
zusammengekoppelt zu werden. Greenpeace hatte mit einem Eilantrag noch
versucht, das Wiederanfahren zu verhindern und die Herausgabe der Dokumente
zum Zwischenfall vom 14.12.2001 zu erzwingen, aber der Vattenfall-Konzern
hatte sich mit seiner Informationsblockade schließlich durchgesetzt.
(BG)