Scharia made in USA

Während die US-Besatzer im Irak immer noch keine Massenvernichtungswaffen vorweisen können, macht immerhin die Einführung der Demokratie Fortschritte, zumindest wenn man diese mit der christlich-fundamentalistischen Elle eines Teils der hinter Bush stehenden Kräfte misst: Die Arbeiterkommunistische Partei des Iraks berichtet auf ihren Internetseiten, dass der von den Besatzern eingesetzte Regierungsrat Mitte Januar das seit 1959 geltende Familiengesetz für ungültig erklärt und an seiner stelle das religiöse Gesetz der Schari'a gesetzt habe. Wir kennen uns nicht so sehr in der islamischen Gesetzgebung aus, würden uns jedoch nicht wundern, wenn die neuen Vorschriften u.a. strenge Strafen gegen abtreibende Frauen vorsehen würden. Das wäre jedenfalls ganz nach dem Geschmack der Bush-Leute, an deren Seite auch so mancher deutscher Ex-Linker gerne den Nahen Osten weiter destabilisieren würde, damit Israelis und Araber bloß keinen Frieden miteinander finden. Derweil begnügt man sich allerdings damit, wie unlängst in Hamburg, auf Antifa-Demos Schlägereien zu provozieren, weil man entgegegen aller Absprachen nicht darauf verzichten mag, israelische und US-amerikanische Fahnen mitzuführen.

Im Irak organisieren Frauenorganisationen derweil Proteste gegen den Vorstoß der islamischen Kleriker. In einigen europäischen Ländern gab es bereits Unterstützungsaktionen.

Im Internet kann eine Protesterklärung „unterschrieben“ werden: /www.petitiononline.com/OWFI/petition-sign.html.

(wop)

Weitere Infos: www.wpiraq.org/english