Ostermarsch in Kiel:

Bündnishemmnisse

Die diesjährigen Ostermärsche sind angekündigt in Flensburg, Schleswig, Kiel, Lübeck, Rostock und Saßnitz.

In Kiel beginnt der Ostermarsch am Samstag, 10. April mit einer Auftaktkundgebung um 10 Uhr vor dem Institut für Weltwirtschaft am Hindenburgufer mit einer Ansprache von einem (bei Attac-Kiel nicht bekannten) Attac-Vertreter. Um 12 Uhr soll es im Hiroshimapark auf der Abschlusskundgebung kurze Beiträge geben von Kirche der Arbeitswelt, Kieler Friedensforum und DGB/ver.di. Dazu gibt es kulturelle Beiträge mit der Gruppe COLIBI - vielsaitige Musik aus aller Welt.
Der Aufruf, der sich stark an den Aufruf des Kasseler Friedensratschlags anlehnt, wendet sich unter anderem gegen Angriffskriege und die deutsche Beteiligung an den weltweiten Kriegen. Er wendet sich gegen den Ausbau der EU zu einer weltweiten militärischen Interventionsmacht. Gegen das Inkrafttreten der europäischen Verfassung wird protestiert und zu dem europaweiten Aktionstag am 9. Mai gegen die Verabschiedung des EU-Verfassungsentwurfes aufgerufen. Darüber hinaus wird der Umbau und die Aufrüstung der Bundeswehr und deren geplanter weltweiter Einsatz z.B. bei Militärinterventionen angegriffen. Die Streichung aller Rüstungsvorhaben, die für Auslandseinsätze vorgesehen sind, wird u.a. gefordert und der Bezug zum Sozialabbau hergestellt.

Unterstützt wird der vom Kieler Friedensforum initierte Aufruf von christlichen Friedensarbeitern, den Ärzten gegen Atomkrieg (IPPNW), Frauen für den Frieden, Friedensinitiativen Dietrichsdorf und Hassee, dem ZAA und vom DGB-Kern.

Trotz dieses umfassenden und von großen Teilen der linken Bewegung inhaltlich gestützten Aufrufs hat das Kieler Friedensforum es unverständlicherweise nicht für nötig gehalten mit in Kiel existierenden aktiven Bündnissen wie dem Kieler Antikriegsbündnis, dem Bündnis gegen Sozialabbau und Lohnraub, Attac, Verdi und vielen weiteren in Kiel tätigen Verbänden und Parteien zusammenzuarbeiten oder sie zu informieren. Der Versuch eines christlich-grünen Geheimbündnisses sich um eine Auseinandersetzung mit der Bewegung zu drücken, wird ihnen auf Dauer nicht gelingen. Zum 1. Mai und zum europäischen Aktionstag am 9. Mai ist ein größeres Bündnis erforderlich, wenn etwas bewirkt werden soll.

(uws)