Protest gegen Ministerpräsidentin:

Gewerkschaft überreicht Unterschriften

Während Ministerpräsidentin Heide Simones am 30. Betriebsräte ins Schloss eingeladen hatte, demonstrierten vor den Türen rund 200 Angestellte der Universitätsklinik aus Kiel und Lübeck. Anlass: Teile des erst vor nicht allzu langer Zeit zusammengelegten Klinikums sollen in eine GmbH ausgegliedert werden. Das Ziel ist dabei wie immer, die bestehenden Tarife zu unterlaufen. Zunächst sind der sogenannte Servicebereich und die Ausbildung betroffen, aber die Beschäftigten können sich schon jetzt an fünf Fingern ausrechnen, dass es dabei nicht bleiben wird.

Bei gleichem Anlass übergab ver.di der Ministerpräsidentin eine Unterschriftenliste. „Mit diesen Unterschriften setzen sich deutlich mehr als 3000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes für den Erhalt der 38,5-Stunden-Woche ein und lehnen eine Arbeitszeitverlängerung ab“, so Frank Hornschu vom ver.di Büro Kiel. Das Vorhaben der Länder, die wöchentliche Arbeitszeit auf bis zu 42 Stunden in der Woche anzuheben, komme einer Lohn- und Gehaltskürzung um zehn Prozent gleich, vernichte über 10.000 Arbeitsplätze in Schleswig-Holstein, reduziere dramatisch die Kaufkraft und schwäche damit die konjunkturelle Entwicklung erheblich. Die Ministerpräsidentin versicherte nach ver.di-Angaben auf dem Empfang, dass das Land Schleswig Holstein keine Verhandlungen mit dem Ziel einer Arbeitszeitverlängerung aufnehmen werde.