DIDF-Sommercamp erfolgreich beendet

Über 300 Teilnehmer aus vielen deutschen Städten und aus Holland haben an dem diesjährigen Sommercamp der DIDF-Jugend in Falkenstein teilgenommen. Sie sind zusammenkommen, um sich kennenzulernen, Freundschaften zu schließen, voneinander zu lernen, zu teilen, zu feiern und eine unvergessliche Zeit zu erleben.
Jeden Tag fanden diverse Aktivitäten statt. Es wurden Workshops und Arbeitsgruppen gebildet. Täglich gab es ein eigenes Camp-TV, Camp-Radio, Camp-Zeitung, Kunstgruppe, Tanz, Theater, Musik und Veranstaltungen mit prominenten Referenten. Daneben gab es viel Freizeit, Sport, Baden und abends gemeinsames Zusammensein am Lagerfeuer mit kulturellen Beiträgen.

Gut besucht waren Veranstaltungen zu den brennenden Themen. Dienstag referierte Professor Hans Heinz Holz über den Kampf der Kulturen, oder besser gesagt, ob es ihn überhaupt gibt. Peter Gingold (VVN-Ehrenvorsitzender) war am Mittwoch zu Gast und hat über seine Erfahrungen im Kampf gegen Faschismus und Rassismus berichtet. Abends gab es zwei Veranstaltungen parallel. Dr. Aziz Alkazas referierte über die Hintergründe des Irakkrieges und berichtete über die verschiedenen Formen und Organisationen des Widerstandes im Irak. Er war der Meinung, dass die USA und alle beteiligten Kriegsmächte, den Krieg zwar militärisch gewonnen hätten, aber politisch verloren, weil ihre Versprechen von „Befreiung der irakischen Völker“ sich als Lüge erwiesen haben. Auch einige Gäste aus Kiel beteiligten sich lebhaft an der Diskussion und kritisierten, dass Herr Alkazas die Teilnahme der BRD an dem Irakkrieg (durch Gewährung von Überflugrechten und Beteiligung mit deutschen Militär im Golf) verharmlost. Der Referent Michael Opperskalski, Redakteur der Zeitung Geheim diskutierte mit den Camp-Jugendlichen über „die neue Weltordnung und die Rolle der Geheimdienste“ und „die wahren Terroristen“. Am Donnerstagvormittag fand der Vortrag von Tobias Pflüger zum Thema: „Innere Sicherheit und Aufrüstung“ statt. Gleichzeitig organisierte die Kieler Antimilitaristische Stadtrundfahrt mit ca. 30 Campjugendlichen einen Ausflug mit einem Fördedampfer nach Kiel und zurück, wo die wichtigsten Rüstungsbetriebe und Militäreinrichtungen von See aus besichtigt und geschichtliche und aktuelle Hintergründe, wie z.B. die aktuelle Aufrüstungspolitik an Beispielen in Kiel erläutert wurden.
An den kulturellen Veranstaltung am Donnerstag und Freitag beteiligten sich auch einige Kieler Künstler wie Anis Hamadeh, Blind Mans Buff, eine RAP-Gruppe und eine Schülerband der Hebbelschule. Alle wurden von den Campjugendlichen herzlich empfangen und angefeuert.

Auch über die weitere Arbeit und die zukünftigen Aktivitäten der DIDF-Jugend wurde im Camp heiß diskutiert. Diese Ergebnisse können wir hoffentlich in der nächsten Ausgabe der LinX berichten. Es gab sicherlich einiges terminliches Hin und Her bei dem Ablauf des Camps, aber bei der Vielfalt und Spontanität des Programms ist das nicht zu vermeiden, denn schließlich war das ja auch ein Feriencamp. Das politische Ergebnis des Camps ist beispiellos, vorbildlich und nachahmenswürdig, vielleicht auch für andere linke Jugendorganisationen. Auch eine stärkere Teilnahme seitens der Gewerkschaftsjugend wäre gut gewesen. Leider blieb bisher auch die finanzielle Unterstützung durch die Gewerkschaften aus. Eine engere Zusammenarbeit aller linken, fortschrittlichen und gewerkschaftlichen Menschen mit DIDF sollten wir auf allen Ebenen anstreben.

(uws)